Shakespeare im Stadion

Während die „Gegengerade für Uli Hoeneß” Stimmung für den Präsidenten macht, hält die Südkurve (moderat) dagegen. Fanvereinigung „Club Nr. 12” bemüht sich um Deeskalation.
Patrick Strasser |
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"Mia san Uli"-Schriftzüge auf T-Shirts und Plakaten in der Arena.
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Rauchensteiner 4 "Mia san Uli"-Schriftzüge auf T-Shirts und Plakaten in der Arena.
"Mia san Uli"-Schriftzüge auf T-Shirts und Plakaten in der Arena.
firo 4 "Mia san Uli"-Schriftzüge auf T-Shirts und Plakaten in der Arena.

FC Bayern: Während die „Gegengerade für Uli Hoeneß” Stimmung für den Präsidenten macht, hält die Südkurve (moderat) dagegen. Fanvereinigung „Club Nr. 12” bemüht sich um Deeskalation.

MÜNCHEN - Gewissensfrage des Tages: Protest oder Gegenprotest? Sollten die Anhänger und Fanclubs ihre Banner und Herkunftsfahnen verkehrt herum aufhängen oder nicht.
Es hielt sich etwa die Waage zu Anpfiff des Sonntagsspiels des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen in der Allianz Arena. Auf der Esplanade, dem Weg von der U-Bahn-Station Fröttmaning zum Stadion, verkauften Initiator Gil Bachrach und seine Crew aus zig Kartons, herbeigeschafft im weißen Kleintransporter, seine „Mia san Uli"-Shirts - für eine Spende von vier Euro je Stück. Überdies wurden 3000 Stück verschenkt.


Im Süden der Arena standen wieder viele Banner auf dem Kopf, auch der Spruch zwischen Mittel- und Unterrang „Südkurve – Herz und Seele unseres Vereins". Im Gegenzug hatten zahlreiche Fans Transparente aufgehängt wie „Danke, Uli Hoeneß!" bis zu „Uli, wir stehn hinter Dir!" Kurz vor Anpfiff wurden auf der Gegengerade drei riesige Schriftzüge entrollt: „Mia san Uli" rechts und links - eingerahmt von „Gegengerade für Uli Hoeneß”. Südkurvenfans hielten ein Plakat hoch „Mia san mia? Lies' King Lear!" Was die Ordner, die (nicht angemeldete) Anti-Hoeneß-Plakate einsammeln sollten, wohl nicht wussten: Das Shakespeare-Stück endet für den König, von Herrschsucht und Eitelkeit geblendet, mit dem Untergang. Wahrliche keine Annäherung – das Fanlager ist gespalten.


Dabei sollte es der Tag der Versöhnung werden mit Uli Hoeneß, der vor zwei Wochen Hoeneß auf Spruchbändern wegen seiner Hilfe für 1860 und das Werben um den Schalkes Manuel Neuer verunglimpft und sogar „als Lügner” beleidigt worden war. Seit diesem Tag hatte sich in vielen Internet-Foren eine Gegenprotest-Bewegung formiert, von Online-Petitionen pro Hoeneß über T-Shirt-Aktionen bis hin zu öffentlichen Aufrufen wie von Vorstandsboss Karl-Heinz im Mitgliedermagazin.


Im Newsletter der Fanclubvereinigung „Club Nr.12" verfasste der Vorstand einen ausgewogenen Kommentar. Die Anti-Hoeneß-Demo eines Teils der Südkurve beim Gladbach-Spiel wurde relativiert. „Mögen die Ansichten von Uli Hoeneß und großen Teilen der Südkurve bei diesem einen Thema auch Lichtjahre voneinander entfernt sein, schmälert dies trotzdem nicht den Respekt vor seiner Lebensleistung für den FC Bayern", hieß es da. Und: „Umgekehrt gibt es kaum jemand im Verein, der so gut wie Uli Hoeneß weiß, dass er gerade in der Südkurve die Leute findet, die ihr ganzes Leben dem FC Bayern unterordnen."

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