Kommentar

"Womöglich-Triplesieger 2023": Warum Nagelsmann jetzt gut lachen hat

Der umstrittene Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel endete für den FC Bayern im Fiasko. Auch deshalb sieht Bayern-Reporter Patrick Strasser, den Ex-Coach, den "Womöglich-Triplesieger 2023", als Gewinner in einer Saison voller Verlierer.
von  Patrick Strasser
Wird Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zum großen Gewinner der bayerischen Krisen-Saison?
Wird Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zum großen Gewinner der bayerischen Krisen-Saison? © imago/Eibner

München - Julian Nagelsmann ist auf den Hund gekommen, der erste Neuzugang der Liaison mit seiner Freundin Lena ist ein Labrador-Welpe namens Rosalie.

"Süß!" – schmachtet die Internet-Gemeinde und der ehemalige Bayern-Trainer kann inmitten des Titel-Desasters seines ehemaligen Arbeitgebers, das die Säbener Straße zu einem Wolfsgehege macht, ganz unschuldig gute Nachrichten aus seinem Leben ohne die Roten verbreiten.

Tuchel für Nagelsmann: FC-Bayern-Bosse sahen Saisonziele in Gefahr

Der 35-Jährige ist aktuell fein raus. Obwohl, nein – sicherlich würde er lieber an der Seitenlinie die Mannschaft weitercoachen, die er seit Sommer 2021 betreut hatte. Am 23. März kam es zu einer der umstrittensten Trainer-Entlassungen der Liga-Geschichte.

Thomas Tuchel kam herein durch die Tür, die sich vor ihm plötzlich öffnete. So ist das Business. Der Nachfolger – den Medien und Fans von den Bossen als schon länger im Verborgenen gespielte Wunschlösung verkauft – sollte die "Saisonziele retten, die in Gefahr waren".

FC Bayern: Tuchel bekommt im Sommer eine zweite Chance

Er hat's vertuchelt. Über Wochen rätselte man, ob Tuchel oder Nagelsmann eher den Gewinner- oder den Verlierer-Stempel bekommen würde. Seit dem 1:3 gegen Leipzig steht fest: Tuchel gilt als (Teilzeit-Titel) Verlierer mit zweiter Chance ab Sommer. Und Nagelsmann, der Hundeflüsterer, hat nun "Womöglich-Triplesieger 2023" in seiner Vita stehen. Die Konjunktiv-Titel kann ihm keiner nehmen.

Verspielen tollpatschige Dortmunder noch die Meisterschaft?

Sollte der BVB die Meisterschale, die ihnen der FC Bayern auf einem Silbertablett präsentierte, nicht ergreifen, würde man sich auf Ewigkeiten daran erinnern, dass die Dortmunder dieses Tablett derart tollpatschig heruntergeworfen haben wie in einem Loriot-Film.

Die Bayern kämen zu ihrem elften Titel wie sonst nur Mister Bean, der in seiner Welt durch sein Handeln unverhofft wie unschuldig eine noch größere Katastrophe wider besseres Wissens abwendet. Feiern bayerische Anti-Helden am Samstag in Köln ganz verschämt mit der Schale in der Hand, die ihnen Kommissar Slapstick zuwarf? Dieser Saison ist alles zuzutrauen.

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