Servus, Sadio! Mané erhöht den Druck auf vier Bayern-Stars

Liverpools Weltstar Mané wechselt zum FC Bayern, Sportvorstand Hasan Salihamidzic gelingt damit sein bislang größter Coup. Als Ablöse werden bis zu 41 Millionen Euro fällig. Mehr Optionen im Sturm.
von  Maximilian Koch
In der kommenden Saison wird Weltstar Sadio Mané für den FC Bayern wirbeln.
In der kommenden Saison wird Weltstar Sadio Mané für den FC Bayern wirbeln. © Nick Potts/PA Wire/dpa

München - Seine Wurzeln hat Sadio Mané nie vergessen. In jeder Sommerpause reist der 30-Jährige in den Senegal, um Menschen aus seiner Heimat zu treffen.

Aktuell ist Mané wieder vor Ort und gibt sich volksnah: Bei einem Benefizspiel auf einem matschigen Platz mit Sand und riesigen Pfützen mischte der Angreifer munter mit, hatte offensichtlich riesigen Spaß, wie ein Video auf seinem Instagram-Kanal zeigt.

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Es sind Aktionen wie diese, die erklären, warum Mané im Senegal fast wie ein Heiliger verehrt wird. Die Fans lieben ihn, er ist einer von ihnen.

Anfang des Jahres führte Mané den Senegal als Kapitän zum umjubelten Triumph beim Afrika-Cup - in der kommenden Saison soll er den FC Bayern wieder an die europäische Spitze bringen.

Mané kommt: Salihamidzic gelingt der Transfercoup

So der Plan von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der mit Mané einen echten Transfercoup gelandet hat. Am Freitagnachmittag einigte sich Salihamidzic bei einem Treffen vor Ort mit den Liverpool-Bossen: Mané kommt für rund 32 Millionen Euro nach München. Aufgrund von Bonuszahlungen kann die Summe noch auf bis zu 41 Millionen Euro ansteigen. Eine offizielle Bestätigung der Klubs gab es zunächst nicht, Sky und Medien aus England meldeten den Deal bereits als fix. Der Medizincheck soll kommende Woche in München stattfinden.

Mané ist ein Weltstar, der größte Name seit den Verpflichtungen von James Rodríguez und Philippe Coutinho. Doch die beiden Ballkünstler waren jeweils nur ausgeliehen, sie blieben nicht lange in München. Mané hingegen soll die Bayern-Offensive der nächsten Jahre anführen.

"Die Bundesliga hat Haaland verloren, und wir könnten Lewandowski verlieren. Wir brauchen Gesichter für die Marke Bundesliga", sagte Ex-Bayern-Kapitän Lothar Matthäus: "Mané ist ein großer Name im Fußball und hat das für Senegal und Liverpool bewiesen. Er hat eine sehr hohe Geschwindigkeit und erzielt viele Tore."

Mané erhöht den Druck auf Gnabry, Sané, Müller und Musiala

Insgesamt 120 Treffer waren es in 269 Partien für Liverpool, hinzukommen 48 Vorlagen. Vor seinem Wechsel zu den Reds 2016 spielte Mané für den FC Southampton (25 Tore in 74 Spielen), einen Namen machte er sich zuvor von 2012 bis 2014 bei RB Salzburg (45 Tore in 87 Spielen). "Ich habe schon in Metz, Southampton und Liverpool gelebt, aber nirgendwo ist es so schön wie in Salzburg", sagte Mané einmal. "Ich liebe diese Stadt und die Menschen. Salzburg ist einfach meine Heimat."

In Zukunft ist er von München aus ja nur noch rund 140 Kilometer über die A8 entfernt.

Bayern war sich schon länger mit dem Angreifer einig. Laut "The Athletic" unterschreibt Mané für drei Jahre. Er ist vor allem dank seiner Vielseitigkeit so interessant für die Münchner. Mané kann zentral im Sturm agieren, seine größten Stärken hat er als Außenstürmer oder hängende Spitze. Der neue Superstar erhöht damit den Druck auf Leroy Sané und Serge Gnabry, die beide keine gute Saison gespielt haben. Kingsley Coman ist mittlerweile die interne Nummer eins auf dem offensiven Flügel. Durch Mané bekommen aber auch Thomas Müller und Jamal Musiala Konkurrenz, Trainer Julian Nagelsmann hat im Angriffsspiel insgesamt mehr Optionen. Und einen weiteren sehr starken Pressing-Spieler. In diesem Punkt hofft Nagelsmann auf eine Steigerung bei seiner Mannschaft.

Kommt jetzt Bewegung in die Personalie Lewandowski

Der Transfer von Mané könnte auch Bewegung in die Personalie Robert Lewandowski (33) bringen. Der Weltfußballer will die Münchner ein Jahr vor Vertragsablauf verlassen, sein Wunschziel ist der FC Barcelona . Bislang steht aber weiter die "Basta!"-Aussage der Bayern-Führung um Vorstandschef Oliver Kahn, Lewandowski in diesem Sommer nicht ziehen zu lassen. Es bleibt spannend.

Klar ist: Mané wird nicht als klassischer Lewy-Nachfolger verpflichtet, im Sturmzentrum sucht Bayern weiter nach Verstärkung. Um den zuletzt gehandelten Stuttgarter Sasa Kalajdzic (24) ist es etwas ruhiger geworden, Darwin Núñez (22) hat beim FC Liverpool unterschrieben. Die Reds hatten sich damit schon für einen Mané-Wechsel gewappnet - und die Bundesliga darf sich nun auf einen neuen Weltstar freuen. Einen, der seine Wurzeln nie vergessen hat.

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