Serie A startet mit "Tormaschine" Gomez
Am Wochenende startet die italienische Serie A in die neue Saison. Die beiden deutschen Fußball-Nationalspieler und Ex-Bayern Mario Gomez und Miroslav Klose nehmen dabei eine zentrale Rolle ein.
Mailand - Der AC Florenz hofft auf einen kräftigen Schub durch "Tormaschine" und Neuzugang Mario Gomez, Lazio Rom setzt weiter voll auf Miroslav Klose: Die beiden deutschen Nationalstürmer gehören in der am Wochenende beginnenden Saison der Serie A zu den zentralen Figuren bei ihren Klubs.
Darüber hinaus erfreut sich die italienische Fußball-Liga nach fünf Jahren tiefer Wirtschaftskrise und rigoroser Sparpolitik wieder an stärkeren Transferaktivitäten. "Ich kann mich weiterentwickeln – als Spieler und Person", sagte Gomez, der im Sommer den Wechsel von Triple-Gewinner Bayern München aus der Bundesliga zur Fiorentina wagte: "Natürlich ist es mir nicht leicht gefallen, von Bayern München wegzugehen. Aber schon als kleines Kind hatte ich die Vision und den Traum, im Süden zu spielen."
Mit der Verpflichtung des 28 Jahre alten Mittelstürmers für etwa 20 Millionen Euro gelang Florenz ein echter Transfercoup. 25.000 begeisterte Fans empfingen Gomez bei seiner Vorstellung im Juli mit Spruchbändern und deutschen Flaggen, die Anzahl der verkauften Dauerkarten verdoppelte sich rasch. Das Trikot mit der Nummer 33 wurde zum Renner. Mit der "Tormaschine" im Angriffszentrum hoffen die "Viola" nun, sich in der Europa League zu behaupten.
Gemeinsame mit Giuseppe Rossi soll Gomez das neue Traumduo der Liga bilden. Ähnlich hoch sind die Erwartungen an Klose. Der 35-Jährige geht in seine dritte Saison in Rom – allerdings könnte es auch die letzte sein. "Ich könnte bleiben oder nach Deutschland zurückkehren. Das werden wir nach Saisonende sehen", sagte der Angreifer der Gazzetta dello Sport.
Lazio startet mit Krisenstimmung in die Saison. Am Sonntag setzte im italienischen Supercup gegen Juventus Turin eine blamable 0:4-Pleite. Der Verein, der zu stark von Kloses Leistungen abhängig ist, habe zu wenig in neue Spieler investiert, kritisieren Fans und Beobachter. Lediglich für die Argentinier Lucas Biglia und Diego Novaretti hat der sparsame Klubboss Claudio Lotito im Sommer den Geldbeutel geöffnet. Das gilt als unzulänglich, um Lazio, das am Dienstag bei Atalanta Bergamo in die Spielzeit startet, auf Erfolgskurs zu halten.
Gomez, der am Montag im Heimspiel gegen US Catania in der Serie A debütiert, soll derweil dabei helfen, die Domäne von Meister Juve ins Schwanken zu bringen. Die Turiner haben jedoch tief in die Tasche gegriffen, um sich den dritten "Scudetto" in Serie zu sichern und weiter die Nummer eins im Land des Vize-Europameisters zu bleiben. Juve muss sich vor mehreren aggressiven Rivalen in Acht nehmen.
Der gefährlichste Gegner ist wohl der SSC Neapel, der sich die Dienste des argentinischen Nationalstürmers Gonzalo Higuain vom spanischen Vizemeister Real Madrid für kolportierte 37 Millionen Euro plus drei Millionen Euro Bonuszahlungen gesichert hat. Beim Champions-League-Teilnehmer soll er Edison Cavani ersetzen. Der Uruguayer war für rund 64 Millionen Euro zum französischen Meister Paris St. Germain gewechselt – es war der teuerste Transfer des italienischen Sommers.
Insgesamt gaben die 20 Klubs der Eliteliga 340,53 Millionen Euro für neue Spieler aus und nahmen 315,53 Millionen Euro ein. Einzig in der englischen Premier League wurde noch mehr Geld ausgegeben. Neapel gab mit nsgesamt 79,5 Millionen Euro am meisten aus. In den Jahren zuvor hatten sich die Serie-A-Klubs noch deutlich sparsamer gezeigt.