Serge Gnabry positiv auf das Coronavirus getestet: Warum beim FC Bayern sonst niemand in Quarantäne muss
München - Die Corona-Fälle beim FC Bayern hören nicht auf! Am Dienstagnachmittag gaben die Münchner bekannt, dass Serge Gnabry erneut positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Dem Angreifer gehe es gut, er habe sich in Quarantäne begeben, teilten die Bayern mit.
Der 25-Jährige war bereits im Oktober vergangenen Jahres positiv getestet worden, später stellte sich das Ergebnis jedoch als "falsch-positiv" heraus.
FC Bayern verweist auf das DFL-Hygienekonzept
Steht jetzt wegen des positiven Testergebnisses von Gnabry etwa das Champions-League-Viertelfinale am Mittwochabend gegen Paris Saint-Germain (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) auf der Kippe? Nein! Auf AZ-Nachfrage verweist der FC Bayern auf das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL). Seine Teamkollegen seien nicht als Kontaktperson 1 einzustufen und müssten daher nicht in Quarantäne.
"Eine Kontaktperson 1 würde sich definieren, wenn eine Kontaktzeit länger als 15 Minuten und mit einem Abstand von weniger als 1,5 Metern ohne das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bestehen würde", erklärte Mannschaftsarzt Dr. Roland Schmidt zuletzt im Podcast des FC Bayern. Durch das "kluge" Hygienekonzept der DFL, werde eine solche Situation von Anfang an vermieden.
Spieler des FC Bayern werden bereits in der Tiefgarage getestet
Es verfolge den Zweck, "dass man nach Möglichkeit nicht eine Situation generiert, in der zwei Spieler so nahen Kontakt haben", dass bei einem positiven Test "die andere Person eine Kontaktperson 1 wäre und sich in Quarantäne begeben müsste", führte Schmidt weiter aus.
Beim FC Bayern tragen die Spieler demnach "konsequent einen Mund-Nasen-Schutz sobald sie aus dem Auto aussteigen", so der Mannschaftsarzt. Vor dem Betreten des Kabinentrakts folgt stets eine Testung.
Kein enger Kontakt im Kabinentrakt des FC Bayern
"Die Umkleidekabinen wurden komplett neu organisiert, damit ein entsprechender Abstand sichergestellt ist. Auch die Duschen sind entsprechend verteilt, um eine Kontaktsituation zu vermeiden." Es bestehe demnach lediglich bei einem Zweikampf auf dem Trainingsplatz ein kurzer, enger Kontakt.
Auch bei einem Spiel sei kein Kontakt der Kategorie eins gegeben. Schmidt belegt seine Aussagen mit einer wissenschaftlichen Studie. Dabei wurden Spiele von der Vor-Corona-Zeit untersucht und "geschaut, ob im Rahmen eines Spiels eine Kontaktsituation gegeben ist, die laut RKI die Kriterien einer Kontaktperson eins erfüllen würde", erklärt Schmidt. "Dies war bei den Untersuchungen nicht der Fall."