Sepp Maier wird 70: Kahn, Pfaff, Rummenigge, Aumann und Roth gratulieren

 Wenn die Katze von Anzing einen runden Geburtstag feiert, dann sind sie alle mit dabei: Kahn, Rummenigge, Pfaff, Neuer, Aumann und Bulle Roth gratulieren in der AZ.
von  fil, fbo
Sepp Maier wird 70 Jahre alt. In der AZ gratuliert die Fußball-Prominenz.
Sepp Maier wird 70 Jahre alt. In der AZ gratuliert die Fußball-Prominenz. © dpa

 Wenn die Katze von Anzing einen runden Geburtstag feiert, dann sind sie alle mit dabei: Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Jean-Marie Pfaff, Manuel Neuer, Raimond Aumann und Bulle Roth gratulieren in der AZ.

München – Zum 70. Geburtstag der Katze von Anzing gratulieren:

Oliver Kahn:

Lieber Seppi,

70 – das ist doch kein Alter! Da hast du ja noch einiges vor Dir! Ich wünsche Dir, dass Du Dein Leben genießen kannst und weiter so viel Energie und Spaß für Deine Passion Golf hast. Ich musste ja eine Zeit lang aussetzen wegen meiner Operation, aber bald gehen wir wieder auf eine schöne Runde. Der Seppi war es, der mich damals als Torwarttrainer beim FC Bayern und in der Nationalelf zu Höchstleistungen getrieben hat. Was haben wir nicht alles gemeinsam erlebt! Es waren tolle Zeiten, die ich nicht missen möchte. Wir haben immer hart gearbeitet, er hat mich schon ganz schön rangenommen, aber wir hatten auch viel Spaß zusammen. Dein Oliver Kahn

Karl-Heinz Rummenigge:

Lieber Sepp,

für mich warst Du seinerzeit der beste Torwart der Welt. Weil Du kein Showtorhüter warst. Du warst Deiner Zeit voraus, einer der ersten mit Handschuhen, schon immer ein Tüftler. Ich erinnere mich gut, wie Du Deine Handschuhe am Abend vor dem Spiel immer noch selbst mit Sekundenkleber zusammengeklebt hast. Oder wie Du Dir eine Eishockeytorwarthose geholt und umgebaut hast, damit Du weicher fällst. Ich hatte das große Glück, mit Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Dir in einer Mannschaft spielen zu dürfen. Das WM-Finale 1974 hatte ich damals im Fernsehen gesehen. Und Sepp, ich sage Dir: Ohne Dich wäre Deutschland nicht Weltmeister geworden! Nach diesem Sommer kam ich zu Bayern, als Wipf, als 18 Jahre alter Nobody, aber Du hast mich das nie spüren lassen. Dass Du Dich später bei diesem Autounfall so schwer verletzt hast, war eine Katastrophe für den FC Bayern. Sepp, ich weiß, dass Du an Deinem Geburtstag lieber weit weg bist. Aber am 15. März laden wir Dich zu einem Empfang in die Erlebniswelt ein, werden Dich und Deine 70 Jahre mit einer Sonderausstellung ehren – weil Du es verdienst hast! Zum Geburtstag alles, alles erdenklich Gute! Dein Karl-Heinz Rummenigge

Jean-Marie Pfaff:

 

Lieber Sepp,

So wie Du bist, so ist ein Bayer, so sind die Münchner. Du liebst die Menschen und die Menschen lieben Dich, „freilich“ – dieses Wort hast Du mir beigebracht, wie so vieles, als ich damals aus Belgien zum FC Bayern kam. Kurz vor Deinem Unfall hatten wir noch gegeneinander gespielt, ich bei Anderlecht, Du bei Bayern, da haben wir uns das erste Mal unterhalten. Später wurde ich dann einer Deiner Nachfolger. Sepp, Du warst immer nett zu mir. Du warst der Erste, der mich eingeladen hat, als ich in meinem ersten Spiel diesen Riesenfehler gemacht habe, dieser Einwurf, Du erinnerst Dich? Eingeladen zu Dir, auf Deine Tennisanlage. Ich erinnere mich gut an unsere Tennisduelle, bei denen Du meist der bessere warst, ans Spaghetti-Essen, an die Waldläufe im Sommer in Anzing und Deinen Satz: ‚Der Jean-Marie, das ist einer von uns!' Sepp, Du bist eine lebende Legende. Ich bin sehr stolz, dass ich Dich kennengelernt habe, unsere Freundschaft bleibt für immer. Zu Deinem Geburtstag wünsche Dir, dass Du gesund bleibst und noch lange lebst! Dein Jean-Marie Pfaff

Franz "Bulle" Roth:

Lieber Seppi,

Du bist schuld, dass ich als Bulle Roth in den Bayern-Geschichtsbüchern stehe. Weil Du mir den Spitznamen verpasst hast! 1966, als ich frisch bei Bayern war, kamst Du etwas später aus dem WM-Urlaub. Als Trainer Tschik Cajkovski abends dann den Nationalspielern die Neuen vorstellte und ich an der Reihe war, sagte er: „Und das ist einer aus dem Allgäu, der hat Kraft wie Muh!“ Darauf sagtest Du: „Trainer, das heißt in Bayern Bulle und nicht Stier oder Kuh oder Muh!“ Der Name ist bis heute geblieben. Josi, Du warst unser Supertorwart, konntest alles. Auf der Linie warst Du ein Gigant, den Sechzehner hast Du beherrscht wie kein Zweiter. Wenn Du aus dem Tor kamst, wussten wir: Der Seppi hat den Ball. Aus 20 Metern konnten wir jeden schießen lassen, da hast Du gesagt: bleibt weg! Ich weiß noch, wie Du nachts vor unserem ersten Europacup-Sieg 1967 in Nürnberg Deinen Zimmerkollegen Hans Rigotti angefallen hast, weil Du im Schlaf nach dem Ball geschnappt hast. Das war typisch Seppi! Aber wenn wir mal down waren, hast Du uns immer mit Deinem Flachs aufgebaut. Ich bin froh, dass unser Kontakt heute noch besteht und Du auch öfter mal zum Golfspielen vorbeischaust. Ich war mal der Bessere, aber mit Deinem Ehrgeiz hast Du mich mittlerweile überholt. Dein Humor ist heute noch legendär. Bei der Feier nach meinem Golfcup letztes Jahr haben wir keine Musik gebraucht, Du hast den ganzen Saal unterhalten. Da warst Du in Hochform, jeder hat von Dir geschwärmt: Was für ein toller Mensch! Seppi, zu Deinem 70. wünsche ich Dir alles, alles Gute. Bleib so frisch, so gesund und bewahre Dir immer Deinen Flachs! Man sieht sich auf dem Golfplatz, Dein Franz „Bulle“ Roth

Raimond Aumann:

Lieber Sepp,

Eins ist klar: Du hast den Beruf des Torwarttrainers salonfähig gemacht. Für mich bist Du das Denkmal schlechthin, warst ein Geschenk Gottes. Als ich mir 1986 das Kreuzband gerissen habe, warst Du mein Antreiber, bist mit mir während des Aufbautrainings durch dick und dünn gegangen. Du hast mich geprägt wie kein Zweiter, warst während meiner ganzen Karriere ein ständiger Begleiter. Wofür ich Dir sehr dankbar bin: Wenn ich wusste, heute ist Training mit Sepp Maier, bin ich immer fröhlich zum Training gefahren. Weil ich keinen Tag erlebt habe, an dem Du schlecht drauf warst. Mit deiner lustigen Art, hast Du uns immer bei Laune gehalten. Du hattest immer den richtigen Spruch auf den Lippen. Dich dabei auf eine Geschichte, eine Anekdote zu reduzieren, das geht gar nicht – Du hast ja nur Blödsinn gemacht! Aber dein Training war revolutionär, einzigartig: Du hast Dir immer neue Übungen einfallen lassen, warst immer mit Herzblut bei der Sache, höchst kreativ, das war faszinierend – obwohl mir die Sahnebälle, die Übungen, bei denen man richtig schön fliegen konnte, immer mehr Spaß gemacht haben, als die ekligen Bälle. Ja Sepp, dank Dir bin ich die Nummer eins beim FC Bayern geworden und auch Nationalspieler. Dass ich bei der WM 1990 „nur“ die Nummer zwei war, zeigt, wie fair Du warst, dass Du mich nicht bevorteilt hast. Dass Du während der WM nur mit der Videokamera rumgelaufen bist, war typisch Sepp. Aber Du hast so viel Blödsinn gemacht, dass wir die Kamera irgendwann gar nicht mehr wahrgenommen haben. Sepp, für mich warst Du ein Segen und ich wünsche Dir zu deinem runden Geburtstag alles, alles Gute! Bleib gesund, ich hoffe, dass ich Dir auch noch zum 80. und 90. gratulieren darf. Dein Raimond Aumann

Manuel Neuer:

Lieber Sepp,

ich durfte ja nicht mehr unter dir trainieren, aber Bernd Dreher war mein Trainer - und der hat ja quasi alles von dir gelernt. und ich habe viel von Bernd gelernt, insofern bin ich auch in den Genuss der Meier-Schule gekommen. Du warst natürlich ein Idol, deine Aktionen auf und neben dem Platz sind legendär, deine Späße und natürlich auch deine Leistungen. Ich freue mich immer, wenn du an der Säbener Strasse vorbei kommst und finde es toll, dass du immernoch so ein guter Golfspieler bist. Dein Manuel.

 

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