"Sehr unglücklich": FC Bayern kritisiert US-Reise von Nagelsmann

3:0 gewann der FC Bayern gegen den SC Freiburg. Nach der Partie lag der Fokus allerdings schnell auf der unmittelbaren Zukunft, der US-Reise des DFB-Teams.
von  Victor Catalina
Das Vereinswappen des FC Bayern München auf einer Eckfahne.
Das Vereinswappen des FC Bayern München auf einer Eckfahne. © Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

München – Nach dem Sieg gegen den SC Freiburg lag der Fokus bei Fans, Verantwortlichen und Spielern des FC Bayern schnell wieder auf Themen außerhalb des Platzes. Zu überlegen war der Rekordmeister, als dass diese Partie nachhaltig in Erinnerung bleiben würde. Drei Tore, drei Punkte, Hausaufgaben erledigt. 

"Unsere Jungs sind sowieso die ganze Zeit unterwegs": Freund kritisiert DFB-Reise

Allen voran ging es um die Länderspielpause. Mitten in der Saison genehmigt sich der DFB eine einwöchige Reise in die USA. In Hartford geht es gegen die Mannschaft von Gregg Berhalter. Vier Tage später trifft das DFB-Team in Philadelphia auf Mexiko. 

Julian Nagelsmann debütiert in diesen beiden Partien als Bundestrainer. Aus Deutschland werden aber wohl nur wenige dabei sein - auch am TV. Die Zeitverschiebung macht's (un-)möglich. "Was ich vor allem persönlich sehr schade finde, ist, dass das zweite Spiel um 2 Uhr deutscher Zeit ist. Das kann man nicht so wirklich nachvollziehen", äußerte sich mit Leon Goretzka auch ein betroffener Spieler mal negativ. Aus dem DFB-Team war zuvor noch niemand mit öffentlicher Kritik am US-Trip aufgefallen.

Dafür, dass Nagelsmann in Deutschland eine neue Euphorie entfachen soll, ist der Startzeitpunkt denkbar ungünstig gewählt. Bayerns Sportdirektor Christoph Freund zumindest hätte sich "gewünscht, sie bleiben hier" und  bezeichnete die Reise als "sehr unglücklich": " Unsere Jungs sind sowieso die ganze Zeit unterwegs. Nicht nur unsere, sondern generell die Nationalteamspieler von Deutschland, alle drei Tage. Und jetzt nochmal so eine Reise. Das ist nicht unbedingt das, was man sich wünscht."

Sieben von neun Spielen auswärts: Die US-Reise kommt für den FC Bayern zur Unzeit

Am Montag geht der Trip los und endet am darauffolgenden Donnerstag. Anschließend geht es für den FC Bayern zum Bundesligaspiel nach Mainz, bevor das Champions-League-Duell in Istanbul ansteht. Zwischendrin gibt es das Heimspiel gegen Darmstadt 98 und dann wieder zwei Auswärtsspiele, in Saarbrücken und Dortmund. Das alles, nachdem drei der letzten vier Partien des Rekordmeisters auswärts stattfanden. 

Ankunft im fremden Stadion: Ein bekanntes Gefühl für Harry Kane und die Seinen in den letzten Wochen.
Ankunft im fremden Stadion: Ein bekanntes Gefühl für Harry Kane und die Seinen in den letzten Wochen. © IMAGO/Petter Arvidson/Bildbyran

"Es ist am Ende der Belastbarkeit", tobte Thomas Tuchel bereits vor der Partie gegen den Sport-Club. Bei "DAZN" reagierte er wesentlich pragmatischer, erklärte, dass die Reise von langer Hand geplant gewesen sei, witzelte aber auch: " Vielleicht testen wir schon für die nächste WM in den USA und Mexiko." Kontakt mit Nagelsmann, bezüglich Belastungssteuerung der Bayern-Fraktion im DFB-Team gab es übrigens nicht. "Das sind die wenigen Phasen, wo die Abstellung möglich ist. Deshalb gab es jetzt keinen Kontakt. Muss auch nicht. Julian nominiert seinen Kader, das ist sein gutes Recht", betonte Bayerns Coach.

"Beste draus machen": Bayern-Verantwortliche nehmen es letztendlich pragmatisch

Letztendlich kamen aber alle Parteien auf den Nenner: Augen zu und durch, "das Beste draus machen" (Tuchel) und in den USA "die Leistung bringen" (Goretzka).

Denn auch das dürfte bekannt sein: Hausaufgaben können Spaß machen und schnell erledigt sein, wie gegen Freiburg. Manchmal ziehen sie sich allerdings extrem. Gemacht werden müssen sie trotzdem. 

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