Sebastian Rudy vor Wechsel: Karriereknick FC Bayern?

München - Eines ist bei der Entscheidung über Sebastian Rudys Zukunft nun endgültig klar: Der Ball liegt nun bei ihm. Beim Test des FC Bayern, wo er aktuell noch bis 2020 unter Vertrag steht, gegen den Hamburger SV (4:1) stellte sein Trainer Niko Kovac ihn nämlich noch einmal von Beginn an ins Schaufenster. Mehr noch.
Im Anschluss der Partie erteilte Kovac seinem Mittelfeldspieler gleich noch die Freigabe. "Ja, so ist die Absprache", sagte Kovac, falls sich der Nationalspieler mit einem anderen Verein einigen sollte. Sportdirektor Hasan Salihamidzic verriet bei "Sport1", dass er ein Gespräch von Rudy mit Schalkes Trainer Domenico Tedesco erlaubt habe und bestätigte damit das Geheimtreffen am Dienstag in München.
Dass Rudy, der aus Hoffenheim kam, Bayern nach nur einem Jahr schon wieder verlassen wird, ist wohl bereits beschlossen. Wohin, ist noch offen. Zu Schalke oder doch zu dem ebenfalls interessierten RB Leipzig? Rudy wäre nicht der erste Spieler, der beim FC Bayern einen Karriereknick erleidet. Lukas Podolski (2006-09) oder Mario Götze (2013-16) waren zum Beispiel weitaus länger in München – und kamen dort trotzdem nie richtig an.
So lange laufen die Verträge der Bayern-Spieler
Eine Auswahl an Spielern, die die Bayern nach einem Jahr wieder verließen:
FC Bayern: Diese Spieler blieben nur ein Jahr
Ali Daei: Der Stürmer war im Iran ein Star. Im Sommer 1998 holte ihn der FC Bayern von Arminia Bielefeld. In München kam er an Giovane Elber und Carsten Jancker aber nicht vorbei – und wechselte zu Hertha BSC.
Andreas Herzog: Der "Fußball-Mozart" kam 1995 mit Trainer Otto Rehhagel aus Bremen nach München. In Erinnerung blieb er vor allem, weil Oliver Kahn ihn auf dem Feld am Schlafittchen packte. Herzog wechselte zurück zu Werder.
Torsten Frings: Ihm erging es 2004 (29 Spiele/3 Tore) nicht besser. Seine Art kam in München nicht an und er nach einer Saison nach Bremen zurück.
Tim Borowski: Den Sommermärchenhelden von 2006 holte Jürgen Klinsmann bei seinem Trainerintermezzo zum FC Bayern. Auch er wurde dort nicht glücklich und kehrte heim nach Bremen.
Marcell Jansen: Der Nationalspieler kam 2007 aus Gladbach, um sich nach nur einem Jahr und 17 Ligaspielen zum Hamburger SV zu verabschieden.
Alain Sutter: Der Schweizer Nationalspieler folgte im Sommer 1994 dem Ruf des FC Bayern. Nur ein Tor in 22 Ligaspielen waren für den offensiven Mittelfeldspieler zu wenig. "Der FC Bayern war damals eine Nummer zu groß für mich", räumte Sutter später ein.
Adolfo Valencia: Auch der Kolumbianer hielt es nur eine Saison in München aus. Dabei war der Stürmer 1993/94 in 26 Bundesligaspielen sogar elfmal erfolgreich. "El Tren" lautete sein eigentlicher Spitzname. Weil er im Training gerne mal Bäume und Hecken hinter dem Tor traf, wurde daraus: "der Entlauber."