Sebastian Rudy: "Lieber unterschätzt als überschätzt"

Seit dieser Saison spielt Sebastian Rudy beim FC Bayern – nach vier Wochen in München zieht der Neuzugang nun ein Resümee. Anfangs hatte ihn wohl niemand so wirklich auf dem Schirm.
von  AZ/ms
Schon mittendrin: Bayern-Neuzugang Sebastian Rudy.
Schon mittendrin: Bayern-Neuzugang Sebastian Rudy. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Sebastian Rudy gehört mit Sicherheit zu den Überraschungs-Transfers der Bayern: Ablösefrei aus Hoffenheim gekommen, gaben Experten und Fans dem defensiven Mittelfeldspieler wenige Chancen im hochkarätig besetzten Bayern-Ensemble. Vidal, Thiago und Rekord-Transfer Tolisso – anfangs wurde angenommen, die Konkurrenz für den 27-Jährigen sei einfach zu groß.

Doch Rudy fügte sich gut in die Mannschaft ein, profitierte von einigen Spielerausfällen und überzeugte in den ersten Spielen. Vor allem im Supercup gegen Borussia Dortmund machte der defensive Mittelfeldspieler als Mittelfeld-Regisseur auf sich aufmerksam. Die AZ bezeichnete den aus Villingen-Schwenningen stammenden Spieler nach der Partie als Schwarzwald-Xabi – in Anlehnung an Xabi Alonso, der zum Ende der vergangenen Saison seine aktive Karriere beendet hat. Ähnlich wie der Spanier zog auch Rudy gegen den BVB die Fäden im Mittelfeld, lenkte das Spiel und setzte seine Mitspieler in Szene.

"Von Anfang an überragend"

Seit rund einem Monat ist Rudy nun in München. Sein Fazit: Durchweg positiv. "Es war von Anfang an überragend. Die Mannschaft hat es mir leichtgemacht. Viele meiner Mitspieler kannte ich auch schon von der Nationalmannschaft. Deswegen brauchte ich keine große Eingewöhnungszeit", sagte er im Interview auf fcbayern.com.

Mit Carlo Ancelotti hat Rudy nun einen Trainer von absolutem Weltklasse-Format. Groß verändert hat sich sein Spielstil dadurch allerdings nicht: "Ich denke, der FC Bayern hat mich auch geholt wegen meiner Spielweise. Deswegen muss ich mich nicht groß verändern. Aber natürlich muss ich mich in die Mannschaft einfügen, taktische Änderungen übernehmen."

Champions League? "Ich freue mich extrem darauf"

In der letzten Saison war Rudy eine der tragenden Säulen bei der TSG 1899 Hoffenheim, im Sommer folgte dann der ablösefreie Wechsel an die Isar. Dass sich der Mittelfeldspieler so schnell zurechtfinden und von Beginn an konstant gute Leistungen zeigen würde, dürfte die meisten wohl überrascht haben. Rudy dazu: "Wenn man ablösefrei kommt und auch eine etwas ruhigere Persönlichkeit hat, kann das schon sein. Aber ich finde das nicht negativ. Lieber unterschätzt als überschätzt. So kann man sich in Ruhe einfinden und seine Leistung zeigen."

Und diese Leistung hat er gezeigt – zur Belohnung durfte er in allen vier Pflichtspielen ran (bisher eine Torvorlage). Zuletzt in der Liga gegen Bremen allerdings nur fünf Minuten – auch geschuldet durch das Comeback von Thiago. Trotz allem hat sich Rudy für die kommenden Spiele empfohlen. Bald stehen auch die ersten Spiele in der Champions League an. "Meine Vorfreude ist riesig. Inzwischen habe ich ja schon ein paar Bundesligaspiele gemacht, aber noch nicht so viele in der Champions League. Es war immer mein Ziel, wieder international zu spielen. Champions League ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich extrem darauf."

Einsätze in der "Königsklasse": Zu gönnen wäre es dem bescheidenen Bayern-Neuzugang allemal.

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