Schweinsteiger sauer: "Nürnberg kann nicht anders"

Nürnberg - Es herrschte gereizte Stimmung beim 185. Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Bayern. Bei einer Rangelei sahen Timo Gebhart und Bastian Schweinsteiger Gelb, später flog der Ex-Löwe nach einem Ellbogen-Check gegen den Mittelfeld-Chef der Münchner vom Platz. Mit Glück: Für die Attacke hätte Gebhart auch Rot, nicht nur Gelb-Rot sehen können.
Nach dem 1:1 beschwerte sich Schweinsteiger am Sky-Mikrofon über die Gangart der Clubberer: Er warf den Nürnbergern vor, viel provoziert und ständig versucht zu haben, den Schiedsrichter zu beeinflussen. „Wir haben bestimmt auch Fouls gemacht, aber die haben schon oft auf den Körper gezielt. Ich bin einer, der lässt sich das nicht gefallen, denn ich habe genug Verletzungen gehabt in meiner Karriere“, sagte Schweinsteiger und schloss daraus: „Nürnberg kann ja nicht anders als so, besonders im Derby.“ Auf die Frage, ob es denn Spaß gemacht habe, antwortete er: „Nein, so macht es keinen Spaß.“
Laut offizieller Match-Statistik foulten die Nürnberger 12 Mal, die Bayern dagegen 24 Mal; dabei gewann der Club 51 Prozent der Zweikämpfe, hatte aber nur 40 Prozent Ballbesitz.
Manuel Neuer, der beim 1:1 durch Feulner schlecht ausgesehen hatte, verteidigte die Kritik von Schweinsteiger an der überharten Spielweise der Nürnberger: „In den Zweikämpfen waren wir voll da. Es gab sehr viele Fouls im Spiel. Ich würde sagen, unser Spiel wurde kaputt gefoult. Dadurch war der Spielfluss weg, es gab sehr viele Unterbrechungen, sehr viele Standards.“
Die Gastgeber registrierten die Vorwürfe der Bayern, konterten sie jedoch recht gelassen. Club-Manager Martin Bader: „Die Bayern sollen sich auf ihre Leistung konzentrieren. Wir machen das, was wir können. Und ich glaube nicht, dass es unfair war, wir haben ja auch eine Gelb-Rote Karte bekommen. Der FC Bayern hat sich auch gewehrt, es war ein intensives Spiel. Das ist doch das größte Kompliment an unsere Mannschaft, wenn sich die Bayern so äußern.“
Nürnbergs Coach Dieter Hecking: „Wenn Bastian Schweinsteiger für Nürnberg spielen würde, dann würde er genauso spielen - aber natürlich im fairen Rahmen.“