Schweinsteiger: Nur einer rotiert noch rein

Bald sind die Bayern wieder in Bestbesetzung: Gegen Gladbach verzichtet Heynckes noch auf den angeschlagenen Schweinsteiger, der gegen Marseille das Team führen soll.
von  Patrick Strasser

Bald sind die Bayern wieder in Bestbesetzung: Gegen Gladbach verzichtet Heynckes noch auf den angeschlagenen Schweinsteiger, der gegen Marseille das Team führen soll. „Sie brauchen ihn topfit”

MÜNCHEN Zu zwei Einwechslungen hat es nach seiner Verletzung gereicht, erst am Samstag wieder. Doch es half nichts. Jahn Regensburg verlor in der Dritten Liga gegen Burghausen mit 0:1, der zweite Einsatz von Tobias Schweinsteiger brachte nichts.

Das Comeback seines jüngeren Bruders war – schaut man nur auf die Ergebnisse – erfolgreicher. Beim 7:1 gegen Hoffenheim und beim 7:0 gegen Basel konnte Bastian Schweinsteiger insgesamt gut 50 Minuten mitwirken. Doch Ende der Woche verschlechterte sich der Zustand seines operierten Fußes nach dem Außenbandriss wieder – ein Rückschlag. Auf die Reise nach Berlin zum Ligaspiel bei Hertha (6:0) musste der 27-Jährige verzichten. Und auch auf das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, ARD und Sky live). Seit Sonntag konnte der Mittelfeldspieler nur Reha-Übungen machen und nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

„Bastian hat alles dafür getan, so schnell wie möglich wieder zur Mannschaft zu stoßen, und ist da auch ein gewisses Risiko eingegangen”, hatte Sportdirektor Christian Nerlinger am Wochenende gesagt, „wir alle wollten ihn so schnell wie möglich zurück, weil er ein elementar wichtiger Spieler für uns ist. Jetzt ist es eine kleine Reizung, die nicht besonders schwerwiegend ist. Er wird in ein paar Tagen wieder dabei sein, also kein großes Problem.”

Die Hoffnung: Das Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr) soll für Schweinsteiger ein weiteres Vorbereitungsspiel sein, um Mittwoch nächster Woche beim wichtigen Viertelfinalhinspiel der Champions League bei Olympique Marseille wieder in die Startelf rücken zu können. Doch Stefan Effenberg, als Bayern-Kapitän 2001 letzter Königsklassen-Gewinner, warnt vor einem verfrühten Einsatz Schweinsteigers: „Die Bayern brauchen ihn in einem topfitten Zustand”, sagte Effenberg bei „Sky90” und erklärte: „Nicht mit 70 oder 80 Prozent, dann hilft er dem FC Bayern nicht, sondern er muss zu 100 Prozent fit sein.”

Nur dann würde es für Trainer Jupp Heynckes auch Sinn machen, die 20:1-Elf der letzten drei Spiele zu verändern. Ohnehin kündigt sich durch Schweinsteigers Rückkehr nur noch ein Wechsel für die kommenden neun Wochen bis zum Traumfinale der Champions League am 19. Mai in der Allianz Arena an. Schweinsteiger für Luiz Gustavo im defensiven Mittelfeld.

Andere Optionen kommen für Heynckes nicht mehr in Frage. Das Team hat sich gefunden. Mit Lahm als Rechtsverteidiger, Alaba links und Kroos als Zwischenspieler in der Mitte. Vorne wirbelt das magische Viereck Müller, Robben, Ribéry und Gomez. Änderungen beinahe ausgeschlossen. Harte Zeiten für Rafinha, Tymoshchuk, Pranjic, Olic, Petersen, Contento und Usami – sie werden bis Saisonende nur noch auf Ein-paar-Minuten-Einsätze kommen.

„Schweinsteiger ist der Kopf der Mannschaft, die Spieler schauen auf ihn”, sagte Ex-Bayernstürmer Giovane Elber, „er hat den Respekt der Mitspieler, auch von Robben und Ribéry – das ist sehr gut für den FC Bayern.” Jetzt muss er nur noch völlig fit werden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.