Schweinsteiger: "Habe nicht Anspruch auf Startelf"

Er will Taktgeber sein, er will Titel – und er will nicht noch länger warten: Aber auch beim Liga-Auftakt muss sich Bastian Schweinsteiger wohl mit der Rolle des Reservisten begnügen.
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Bastian Schweinsteiger kam zu einem Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen Regensburg.
dapd Bastian Schweinsteiger kam zu einem Einsatz im DFB-Pokalspiel gegen Regensburg.

Er will Taktgeber sein, er will Titel – und er will nicht noch länger warten: Aber auch beim Liga-Auftakt gegen Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr) muss sich Bastian Schweinsteiger wohl mit der Rolle des Reservisten begnügen.

München - In einer psychiatrischen Klinik in München ist Bastian Schweinsteiger in den vergangenen Tagen nicht aufgetaucht. „Ja, ich gehe gleich wieder zum Psychiater. Direkt aus dem Mannschaftsbus ins Max-Planck-Institut“, hatte Bayern Münchens Sorgenkind nach seinem Kurzeinsatz beim 4:0 im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg noch genervt angekündigt – aber wohl eher seinem Galgenhumor geschuldet. Die vergangene Vize-Saison, der verschossene Elfmeter im Champions-League-Finale und zahlreiche Verletzungen hängen dem einstigen Bayern-Regisseur noch immer nach.

Auch beim Liga-Auftakt gegen Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr) muss er sich wohl mit der Rolle des Reservisten begnügen. „Bastian weiß unseren guten Kader zu deuten. Er weiß, dass er im Moment noch nicht so weit ist wie die anderen Spieler“, sagt Trainer Jupp Heynckes. Noch vor der Saison hatte der 67-Jährige versprochen, „ihn wieder hinzubekommen“.

Dieser Prozess dauert wegen andauernden Rückschlägen am angeschlagenen Sprunggelenk allerdings schon jetzt weit länger als erwartet. „Es geht von Tag zu Tag besser. Ich bin beschwerdefrei“, sagt Schweinsteiger zwar selbst. Ein Körper ohne Schmerzen aber reicht dem 28-Jährigen noch lange nicht, um die nach Titeln lechzenden Bayern zu führen wie in seinen besten Zeiten.

Langer Weg zurück zum „Leader“

Tagtäglich schuftet Schweinsteiger an der Säbener Straße Extraeinheiten, arbeitet im Rehabilitationsbereich. Zwar hat Sportvorstand Matthias Sammer dem einstigen Anführer bereits zugesichert, auch weiterhin auf ihn als Führungsspieler zu setzen. Im Moment aber kann der Nationalspieler nur an sich denken, und sicherlich keine Mannschaft mitreißen. „Das ist normal. Solange man nicht bei 100 Prozent ist, muss man sich erst um sich kümmern, nicht um die Mitspieler“, sagt Torhüter Manuel Neuer in „Sport Bild“. Sammer will ihn auf diesem Weg „nicht hetzen. Wir müssen ihm Zeit lassen.“

Schweinsteiger ist nicht unbedingt bekannt für seine Geduld. Er will Taktgeber sein, er will Titel – und er will nicht noch länger warten. Mit Misserfolgen kann der Nationalspieler schwer – teils scheint es, noch schwerer als alle anderen – umgehen. Heynckes sieht dennoch „Freude und Selbstbewusstsein“ in Schweinsteigers Vorbereitung auf die elfte Profi-Saison in München. Und auch er selbst spuckt mit Blick auf seine derzeitige Situation ungewohnt leise Töne. Zwtl: „Keinen Anspruch auf Startelf“ „Ich habe nicht den Anspruch, von Beginn an zu spielen. Ich versuche einfach, so viel wie möglich zu trainieren und zu arbeiten.“

Gegen Regensburg durfte er in der Schlussviertelstunde erst ran, als schon alles entschieden war (Sammer: „Es ging um Leben und Tod“). Die Bayern wollen nicht die gleichen Fehler wie in der vergangenen Saison machen, in der ein halb fitter Schweinsteiger nach Schlüsselbeinbruch und Bänderverletzung zu früh als Leistungsträger zurückkommen sollte. Zweimal erst stand er in der gesamten Vorbereitung in der Startelf. Im Moment sind auf der Position vor der Abwehr Luiz Gustavo und Toni Kroos gesetzt – und 40-Millionen-Mann Javi Martinez im Anflug. „Wir arbeiten daran, dass wir hoffentlich bis Ende August Vollzug melden können“, kündigte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an. Angst braucht Schweinsteiger vor der anstehenden Rekordverpflichtung nicht zu haben, das meinen zumindest die Experten.

„Bastian braucht Zeit, und die hat er jetzt. Ich denke, Martinez und er können ein geniales Paar geben. Dann ist er plötzlich wieder unverzichtbar“, sagt etwa Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. Auch der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld ist sich sicher, dass Schweinsteiger pünktlich zur entscheidenden Phase der Saison wieder „der Alte“ ist: „Und dann wird er Martinez führen – und nicht umgekehrt.“

 

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