Schweinsteiger gewinnt vor Gericht

Auf dem Platz läuft es wieder ganz passabel - und nun hat Bastian Schweinsteiger noch eine weitere Sorge weniger: die Klage eines ehemaligen Freundes der Familie.
von  Abendzeitung
Sieger im Rechtsstreit: Bastian Schweinsteiger
Sieger im Rechtsstreit: Bastian Schweinsteiger © Mike Schmalz

MÜNCHEN - Auf dem Platz läuft es wieder ganz passabel - und nun hat Bastian Schweinsteiger noch eine weitere Sorge weniger: die Klage eines ehemaligen Freundes der Familie.

Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger hat den Rechtsstreit mit Anwalt Gerrit Hartung gewonnen. Der Geschäftsführer der Spielerberatungsfirma GH Sport Management hatte den Profi des FC Bayern München auf Schadenersatz in Höhe von 833 000 Euro plus Zinsen für entgangene Provisionen verklagt. Der Profi habe mit ihm einen Beratervertrag abgeschlossen, behauptete Hartung. Das Landgericht München I wies Hartungs Klage jetzt ab. Er habe keinen Beratervertrag gegeben, begründete das Gericht am Dienstag seine Entscheidung. Das Urteil (AZ.: 20 O 4337/08) ist nicht rechtskräftig.

In dem Rechtsstreit stand die Frage im Vordergrund, ob Ende 2005 zwischen dem Bayernspieler und Hartung per Handschlag eine „umfassende Beratungs- und exklusive Vermarktungsvereinbarung“ abgeschlossen wurde. Die 20. Zivilkammer des Landgerichts entschied, dass diesen Vertrag nicht gegeben habe und dem Kläger daher kein Schadensersatz zustehe.

Hartung war damals ein Freund von Schweinsteigers Vater und vertrat den älteren Sohn Tobias, der die Verbindung zu Bastian Schweinsteiger herstellte. Laut dem Kläger hatte er dem Nationalspieler acht Tage vor Vertragsabschluss sein Angebot unterbreitet. Bastian Schweinsteiger habe nach einer Bedenkzeit eingeschlagen und die Zusammenarbeit „für seine gesamte Karriere“ vereinbaren wollen.

Der Vertrag sei am 7. November 2005 in einem Münchner Cafe per Handschlag mit Wirkung bis 31. Dezember 2010 geschlossen worden, hatte Hartung bei der Verhandlung am 22. September gesagt. Er sollte nach seinen Worten Schweinsteiger im Bereich der Spielerberatung, - vermittlung und -vermarktung exklusiv vertreten und dafür die „branchenüblichen“ 20 Prozent Provision bekommen.

Nach Angaben Schweinsteigers sollte Hartung ihm als Anwalt in einer Auseinandersetzung mit seinem früheren Berater Roland Grahammer beistehen. Ihm sei schon klar gewesen, dass Hartung „mich auch als Spieler wollte, das wusste ich von Papa, der dann einen gut dotierten Vertrag bekommen hätte“. Er habe sich aber gerade vor hohen Forderungen Grahammers gesehen und „keinerlei Interesse“ an Hartungs Beraterangebot gehabt, hatte Schweinsteiger bei der Anhörung im September ausgesagt.

Tobias Schweinsteiger, Fußballer beim Drittligisten SpVgg Unterhaching, hatte damals die Aussage seines Bruders bestätigt. „Hartung wollte seine Firma schmackhaft machen, aber Bastian war nicht interessiert.“ Eine Vereinbarung sei nicht geschlossen worden. Tobias Schweinsteiger hat Hartung die Zusammenarbeit aufgekündigt, als dieser den jüngeren Bruder verklagte.

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