Schweinsteiger gegen Schweinsteiger
Beim Testsieg des FC Bayern gegen die SpVgg Unterhaching kommt es erstmals zum Bruderduell - Bastian gegen Tobias
Unterhaching - An den Decken sollst du sie erkennen! Nun sind Bastian und Tobias zwar keine eineiigen Zwillinge, sondern schlicht Brüder, aber dass sich der eine nach der Partie mit einer blauen Wolldecke gegen die Kälte schützte und der andere mit einer roten, das war schon hilfreich zur Unterscheidung. Denn so wie die beiden am Ende um die Wette strahlten, gaben sie sich nicht viel.
„Sehr viel Spaß habe das gemacht“, meinte Tobias, der Hachinger, woraufhin Bastian, der Bayer, von „richtig viel Spaß“ sprach. Schweinsteiger gegen Schweinsteiger: Das gab's noch nie. Zuletzt ging's ja auch schlecht: Da spielten sie noch im selben Verein. Doch nachdem Tobias nun von Bayerns Regionalligateam an den Drittligisten SpVgg Unterhaching ausgeliehen worden war, konnte der Schweini-Gipfel nun beim Testspiel im Hachinger Sportpark steigen. Bastian hatte sich richtig bemüht um ein Aufeinandertreffen mit dem Bruder: „Ich hab' den Trainer gefragt, ob ich nicht die Chance bekommen könnte, hier ein bisschen zu spielen“, sagte der Bayern-Schweini. Gegen Unterhaching wollte der Bayern-Star unbedingt dabei sein: „Ich hab' halt noch nie gegen meinen Bruder gespielt.“
Die Vorfreude war ihm schon vor der Partie anzumerken: Der Bayern-Schweini schoss beim Marsch Richtung Ersatzbank mit einer Banane aus der Hüfte, Richtung Haching-Bank, wo Bruder Tobias saß. Der Neu-Hachinger Tobias durfte nach der Halbzeitpause mit Trikotnummer elf ran, kurze Zeit später trabte Bruder Bastian mit der 31 auf dem Rücken dick eingemummelt zum Warmlaufen vor die Südkurve. Die Daunenjacke legte er in der 69. Minute ab und kam für Emre Can ins Spiel. „Jetzt sind die Schweinsteigers komplett im Sportpark“, Freude sich der Stadionsprecher.
Ins Gehege kamen sie sich auf dem Feld eher selten. Stürmer Tobias war in Minute 70 nach feinem Steilpass auf dem Weg zum 1:2, als ihn Luiz Gustavo kurz vor dem Strafraum umriss und dafür die rote Karte sah. Bruder Bastian sprach hinterher von einer „glasklaren Schwalbe“ - und grinste mit dem gefoulten Bruder um die Wette.