Schweinsteiger: „Einfach eine große Ehre“

Bastian Schweinsteiger wird Fußballer des Jahres – vor Franck Ribéry und Thomas Müller. Unter Pep Guardiola muss er sich noch seinen Platz erkämpfen.
von  Patrick Strasser
Bastian Schweinsteiger ist Fußballer des Jahres und darf es auch bleiben - das entschieden der "Kicker" und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Erst hatte es Verwirrung gegeben, dass die Wahl nicht korrekt gelaufen sei. Jetzt gab es Entwarnung.
Bastian Schweinsteiger ist Fußballer des Jahres und darf es auch bleiben - das entschieden der "Kicker" und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Erst hatte es Verwirrung gegeben, dass die Wahl nicht korrekt gelaufen sei. Jetzt gab es Entwarnung. © dpa

München - Das ist oft so eine Sache mit Ehrungen und Auszeichnungen – sie kommen zu einem merkwürdigen Zeitpunkt. So auch im Fall Bastian Schweinsteiger, dessen Wahl zu „Deutschlands Fußballer des Jahres 2013“ am Sonntag bekannt wurde. Denn die Hitze der Gefechte, das Glück des Augenblicks, sämtliche Titelfeiern des Vize-Kapitäns mit den Triple-Bayern, all das wirkt, als wäre es eine kleine Ewigkeit her.

Aktuell ist der 28-Jährige einer, der um seine Fitness kämpft und den Anschluss in einer Mannschaft sucht, die sich in System und Taktik durch die Ankunft des neuen Trainers Pep Guardiola, muss Schweinsteiger im halbrechten Mittelfeld aushelfen – nicht (mehr) ganz seine Welt.

Die aktuelle Ehrung bezieht sich also auf den Triple-Sechser, der das stabile Zentrum des Bayernspiels gemeinsam mit Nebenmann Javi Martínez bildete. Und es ist auch eine Auszeichnung für seine Lebensleistung. Schließlich wurde in seinen starken Jahren 2006 (das Sommermärchen!) Miroslav Klose und in 2010 (die WM in Südafrika!) Arjen Robben gewählt. Mario Gomez, Franck Ribéry, Manuel Neuer und letztes Jahr Marco Reus – irgendwie waren alle schon mal dran, nun also Schweinsteiger – zurecht!

Schweinsteiger (92 von 527 Stimmen) zeigte sich über die Wahl durch Journalisten unter Federführung des „Kicker“ sogar „überrascht“ und hob vor allem seine Teamkollegen hervor. „Mich macht diese Auszeichnung stolz, aber ich weiß auch, dass das sehr damit verbunden ist, wie es bei Bayern lief“. Der Oberaudorfer weiter: „In meiner Karriere war es oft so, dass es Rückschläge gab. Aber ich bin so erzogen worden, dass ich nie aufgebe, sondern dass ich immer versuche zurückzukommen. Dass es dann so läuft, dass ich sogar Fußballer des Jahres werde, das ist einfache eine große Ehre für mich.“

Die Trophäe erhält Schweinsteiger am 9. August vor dem Bundesliga-Auftaktspiel der Bayern gegen Borussia Mönchengladbach. Überhaupt war es das Jahr der Bayern: Auch Schweinsteigers Teamkollegen und der (inzwischen) Ex-Bayern-Trainer Heynckes landeten bei der Wahl vorn: Thomas Müller (85) lagen knapp hinter Schweinsteiger auf den Plätzen zwei und drei. Insgesamt neun Bayern-Spieler finden sich unter den besten 15 Profis der abgelaufenen Spielzeit.

Eindeutig fiel auch das Votum bei der Wahl zum „Trainer des Jahres“ aus, bei dem – selbstverständlich – Jupp Heynckes mit riesigem Abstand triumphierte. Von 517 abgegebenen Stimmen entfielen 383 auf den 68-Jährigen, der den Bayern das erstmalige Triple beschert hatte.

„Diese jetzige Ehrung rundet all das märchenhaft ab. Es sind Träume, die da Wirklichkeit wurden“, sagte Heynckes, der die Auszeichnung als „wunderbaren Abschluss“ seiner langen Karriere bezeichnete. Hinter Heynckes landeten der Freiburger Trainer Christian Streich (77 Stimmen) und BVB-Trainer Jürgen Klopp (19), der die Wahl in den vergangenen beiden Jahren gewonnen hatte.

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