Schweinsteiger-Abschied: Ein Werbespot und viele Fragen
München - Bastian Schweinsteiger schien innerlich zerrissen. Im letzten Moment fiel die vielleicht schwierigste Entscheidung seiner Karriere – für Manchester und gegen den FC Bayern. So wurde der Transfer der Öffentlichkeit präsentiert. Zwischen dem Gespräch am Freitag mit Karl-Heinz Rummenigge, in dem er dem Vorstandsboss seinen Wechselentschluss mitteilte, und dem Abflug am Sonntag lagen keine 48 Stunden.
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So gar nicht ins Bild des Verhandlungskrimis passt ein Spot, den Schweinsteigers Werbepartner „Beats by Dre“, ein Kopfhörer-Hersteller, am Wochenende veröffentlichte. Darin wird der Abschied in wirkungsvollen Bildern inszeniert. Einige Wahrzeichen der Stadt München sind zu sehen und ein nachdenklicher Schweinsteiger, der einen Abschiedsbrief verfasst, ein Lebkuchenherz in seine Reisetasche packt und dann schließlich aufbricht.
Bei vielen Anhängern sorgte das Video für Unmut, weil es den Eindruck erweckt, dass Schweinsteiger seinen Abschied lange geplant hatte. Der Spot war im Rahmen des Länderspiels gegen die USA, also Anfang Juni, gedreht worden. Zur Veröffentlichung war er eigentlich für den 13. Juli, genau ein Jahr, nachdem Deutschland mit Schweinsteiger in Brasilien Weltmeister wurde, bestimmt.
Erstes Foto: Schweinsteiger im Manchester-Trikot
Der Spot wurde mit einem Gespräch über Schweinsteiger zwischen Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss und -Moderator Sebastian Hellmann unterlegt. Der eine spricht vom „Ende einer Ära“, stellt Hellmann fest. „Der Beginn einer neuen Ära“, antwortet Fuss: „Es geht einfach darum, dass er sich auch außerhalb Deutschlands beweisen will.“ Es werde nicht leichtfallen, ihn gehen zu lassen, sagt Hellmann. Fuss: „Er hat geholfen, das Unvollendete zu vollenden. Jetzt will er es den Engländern zeigen.“
Nach negativen Fan-Reaktionen in den sozialen Medien sah Fuss nun „Aufklärungsbedarf“: „Als wir vor einigen Wochen die Vertonung gemacht haben, war kein Wechsel in Sicht. Wie bei solchen Testemonials üblich, wird versucht sämtliche Optionen und Varianten abzudecken, ehe der Spot dann endgültig zusammengebaut wird.“
Der Schweinsteiger-Spot: