Schweinis neuer Kumpel: Ein Linker

MÜNCHEN - Holger Badstuber musste kurz und heftig ausatmen, als Bastian Schweinsteiger in den Katakomben der Allianz Arena an ihm vorbeilief. Schweinsteiger hatte Badstuber im Vorbeigehen einen heftigen Knuff in den Rücken verpasst. Es war anerkennend gemeint.
Schweinsteiger ist an guten Tagen schließlich auch ein ganz ordentlicher Freistoßschütze. Doch das, was Badstuber beim 2:1 gegen Gladbach gelungen war, wird auch Schweinsteiger noch nicht so oft gesehen haben. Dieser perfekt getretene Freistoß vom rechten Strafraumeck, den Badstuber so beschrieb: „Ich hab mir den Ball geschnappt, mir die Ecke ausgeguckt und es einfach probiert. Der Torwart stand ja ziemlich in der Mitte.“ Ganz schön trocken wirkte das – und ein bisschen, als ob er solche Tore ständig erzielen würde.
Tut er ja auch. Schließlich darf der 20-Jährige auch im Training viele Freistöße und Ecken treten. So, wie er das früher auch bei den Amateuren und den Jugendmannschaften tat. Doch da benutzte er meistens noch den rechten und noch nicht den linken Fuß für seine Aktionen.
Doch früher war Badstuber ja auch noch Mittelfeldspieler. „Wir haben in ihm zwar schon immer einen Verteidiger gesehen, ihn aber bewusst auf der Position des defensiven Mittelfeldspielers ausgebildet, damit er seine Spieleröffnung verbessert“, erklärt Bayerns Nachwuchsboss Werner Kern.
Seit einigen Wochen spielt Badstuber, der bei den Profis als Innenverteidiger begann, nun als linker Außenverteidiger. „Ich glaube, ich habe mich schnell daran gewöhnt“, sagt Badstuber, der bei allen Saisonspielen auf dem Platz stand, sich unersetzlich gemacht hat. Und in Schweinsteiger einen neuen Kumpel gefunden hat. fil