Scholl: Schwache Bilanz als Bayern II-Trainer

Als Trainer des FC Bayern II muss sich Mehmet Scholl nun selbst hinterfragen. Durch das 2:3 am Montagabend bei FV Illertissen rutschte das Team auf Platz neun der 4. Liga ab.
von  dapd
Als TV-Kritiker sorgt Mehmet Scholl für messerscharfe Analysen und zünftige Sprüche. Als Trainer des FC Bayern II muss er sich nun selbst hinterfragen. Durch das 2:3 am Montagabend bei Spitzenreiter FV Illertissen rutschte die Mannschaft des Ex-Nationalspielers auf Platz neun der 4. Liga ab – der anvisierte Aufstieg scheint abgehakt.
Als TV-Kritiker sorgt Mehmet Scholl für messerscharfe Analysen und zünftige Sprüche. Als Trainer des FC Bayern II muss er sich nun selbst hinterfragen. Durch das 2:3 am Montagabend bei Spitzenreiter FV Illertissen rutschte die Mannschaft des Ex-Nationalspielers auf Platz neun der 4. Liga ab – der anvisierte Aufstieg scheint abgehakt. © Firo

Als Trainer des FC Bayern II muss sich Mehmet Scholl nun selbst hinterfragen. Durch das 2:3 am Montagabend bei FV Illertissen rutschte das Team auf Platz neun der 4. Liga ab.

München - Als TV-Kritiker sorgt Mehmet Scholl für messerscharfe Analysen und zünftige Sprüche. Als Trainer des FC Bayern II muss er sich nun selbst hinterfragen. Durch das 2:3 am Montagabend bei Spitzenreiter FV Illertissen rutschte die Mannschaft des Ex-Nationalspielers auf Platz neun der 4. Liga ab – der anvisierte Aufstieg scheint abgehakt.

„Ich verliere ungern und habe auch in der Kabine sehr viele enttäuschte Gesichter gesehen. Jetzt muss ich mein Team aufrichten, es versteht die Welt gerade nicht mehr“, sagte Scholl. Der Nachwuchs des Rekordmeisters hat bereits elf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer – der Verein läuft seinen eigenen Ansprüchen deutlich hinterher. Und das, obwohl der FC Bayern vor der Saison mit der Verpflichtung von Scholl für Andries Joker nicht nur den Trainer ausgetauscht, sondern auch drei erfahrene Spieler verpflichtet hat.

Der 36-jährige Altin Lala kam von Hannover 96 mit der Erfahrung von 181 Bundesligaspielen, Stefan Buck (31) zog es nach 132 Zweitliga-Partien von 1860 München zum FCB und in dem 30 Jahre alten Tobias Schweinsteiger von Jahn Regensburg wurde der Rekord-Torschützen der Dritten Liga verpflichtet. Doch selbst mit diesen Routiniers hat es Scholl bislang nicht geschafft, das Sieger-Gen des FC Bayern auch in die zweite Mannschaft einzupflanzen. Die ernüchternde Bilanz nach 13 Spielen in der Regionalliga Bayern: Vier Siege, sieben Unentschieden und zwei Niederlagen. 

Der Kritiker gerät damit selbst in die Kritik. „Wenn ich sehe, wie Mehmet Scholl als TV-Kritiker von fehlenden Basics redet, könnte ich verrückt werden“, monierte Frankfurts Coach Armin Veh im „kicker“ und ergänzte: „Am Nachmittag verliert er als Trainer mit dem FC Bayern II gegen Frohnlach und am Abend macht er Spieler vor
einem Millionenpublikum nieder. Das kann doch gar nicht sein.“ Auch bei den Verantwortlichen des FC Bayern sorgt Scholls bis 2014 laufender Vertrag mit der ARD für Unmut. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge machte mehrmals deutlich, dass er diese Konstellation für „unglücklich“ halte.

Die sportliche Situation dürfte seinen Ärger darüber eher befeuern als mildern. Denn Scholl spricht schon lange nicht mehr vom Aufstieg. Mittelmaß ist Realität. „Ich werde großen Wert darauf legen, dass diese Mannschaft so auch im nächsten Jahr zusammenbleibt - und dann kann man sich die Ziele anders setzen“, sagte Scholl dem TV-Sender des Bayerischen Fußball-Verbandes.

Allerdings stellt sich die Frage, ob Scholl auch weiter das uneingeschränkte Vertrauen der Bayern-Spitze genießt. „Wenn Fragen da sind, was meine Mannschaft und meine Person angeht, können wir gerne diskutieren“, sagte Scholl und gab sich zu Nachfragen zu seiner Zukunft gelassen: „Wolfgang Dremmler ist mein Vorgesetzter, der sitzt mittlerweile draußen und hat Freude – und auch ich habe Freude. Und das noch nicht alles klappt, ist auch okay.“
 

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