Scholl kehrt zurück - als Trainer der zweiten Mannschaft
Ab Juli 2012 übernimmt der Ex-Profi wieder die zweite Mannschaft. Andires Jonker wechselt zur A-Jugend
MÜNCHEN - Der erste Neuzugang für die kommende Saison steht fest: Mehmet Scholl kehrt an die Säbener Straße zurück, ab 1. Juli wird der 41-Jährige wieder Trainer der Zweiten Mannschaft. Ein Comeback in Liga vier. Die Entscheidung fiel letzte Woche in einer Sitzung mit Präsident, Vorstand, Sportdirektor und Trainer. Die Nachricht verriet Präsident Uli Hoeneß bei einem Fanklub-Besuch am Sonntag in Lauben (Oberallgäu). „Ich glaube, dass das dem Verein sehr gut tut“, meinte Hoeneß.
Bereits in der Spielzeit 2009/2010 war Scholl Coach des FC Bayern II, hatte den Verein zum Saisonende nach 18 Jahren als Spieler und Trainer verlassen – mit dem damaligen Cheftrainer Louis van Gaal hatte er sich überworfen. Momentan macht Scholl den Fußball-Lehrerschein in Köln, sein Vertrag als ARD-Experte wurde kürzlich bis zur WM 2014 in Brasilien verlängert. Das steht dem Job bei Bayern nicht im Wege. Auch seine Werbepartner (C&A, Krombacher und Dacia) nicht, darauf hat man sich verständigt. Scholl soll nach AZ-Informationen einen Vierjahres-Vertrag erhalten, der aktuelle Trainer der zweiten Mannschaft, Andries Jonker, neuer A-Jugend-Trainer werden.
In der ersten Saison nach dem Abstieg in die Vierte Liga liegt der FC Bayern II derzeit abgeschlagen auf Tabellenplatz 12. Der erhoffte Wiederaufstieg ist trotz der Verpflichtung von Jonker, ehemals van Gaals Assistent, außer Reichweite. Daher sahen sich die Bosse zum Handeln gezwungen. Scholl ist ein wichtiger Baustein einer komplett neuen Strategie im Jugendbereich. „Ich verspreche, dass einiges passiert. Wir werden relativ viel Geld in die Hand nehmen, um dort etwas zu verändern“, sagte Hoeneß am Sonntag.
orwart Jörg Butt, der seine aktive Karriere im Sommer beendet, soll neuer Jugendleiter werden, Ex-Profi Michael Tarnat ebenfalls eingebunden werden. In der Nähe der Fröttmaninger Allianz Arena ist ein Leistungszentrum für alle Jugendmannschaften geplant. Ein Nebenaspekt der Sitzung: Beschlossen ist, in der Winterpause weder Spieler zu verpflichten noch abzugeben. Nerlinger: „Wir werden mit dem aktuellen Profi-Kader in die Rückrunde gehen, weil wir diesem Kader total vertrauen.“