Schönen Urlaub, Herr van Gaal!

Trotz der Blamage auf dem Betzenberg zieht es Bayerns Coach, angesichts der Länderspielpause, in sein Ferienhaus an der Algarve – zurück bleiben an der Säbener Straße jedoch zahlreiche Probleme
MÜNCHEN Das Wetter im Paradies? Ja, wie wird es schon sein? So wie man es sich vorstellt: Sonnig, höchstens mal leicht bewölkt, bis zu 30 Grad warm.
Portugal, die Algarveküste, das Nobelresort Vale do Lobo, rund 20 Autominuten vom Flughafen Faro entfernt. Hier ist es, „mein Paradies“, sagt Louis van Gaal (59). Mit seiner Frau Truus ist er in sein Ferienhaus gereist, ein paar Tage ausspannen. Schon die Sommerferien hatte er dort verbracht und nach der vergangenen Saison angekündigt: „Ich werde in der kommenden Saison öfter in mein Paradies reisen. Es kann ja nicht sein, dass ich im gesamten Jahr nur vier Wochen dort bin.“
Schönen Urlaub! Und zum Teufel mit den Gedanken an das 0:2 am Freitagabend auf dem Lauterer Betzenberg, an die erste Saisonpleite. Auch die Spieler, zumindest die nicht für ihre Verbände in der EM-Qualifikation ran müssen, sollen abschalten. „Nach Samstag gebe ich drei Tage frei und nächste Woche zwei Tage. Das haben sich die Spieler verdient, sie sind zurecht müde“, hatte der Holländer schon vor der Pleite in Kaiserslautern angekündigt. Dabei bleibt es.
Auch im September 2009, als ebenfalls wegen der Länderspielpause ein vernünftiges Training nicht möglich war, war van Gaal vereist. Als sich die Krise im Oktober zuspitze, blieb er in München. Das ist nach dem „Betriebsunfall“ vom Freitag (Mark van Bommel) nicht nötig. Dennoch hat van Gaal Sorgen. Die Mannschaft ist eine Baustelle – nur die Arbeiter fehlen bis Mittwoch nächster Woche. Die AZ zeigt die Probleme auf:
Unterm Strich steht, was van Gaal schwant: „Es wird ein schweres Jahr.“ Hoffentlich ist wenigstens der Urlaub schön.Patrick Strasser