Schock zur Geisterstunde: Fällt auch Klose länger aus?

Beim klaren 3:0 gegen die Kasachen trifft Bayerns Stürmer wieder für den DFB. Danach muss er mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Platz. Einziger Trost für den Meister: Gomez kommt in Schwung.
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Mindestens zehn Tage Pause für Miroslav Klose
dapd Mindestens zehn Tage Pause für Miroslav Klose

ASTANA - Beim klaren 3:0 gegen die Kasachen trifft Bayerns Stürmer wieder für den DFB. Danach muss er mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Platz. Einziger Trost für den Meister: Gomez kommt in Schwung.

Gut, der Gegner hieß Kasachstan. Das Team steht in der Weltrangliste auf Rang 126 – zwischen Vietnam und Fidschi. Und der einzige Profi der zentralasiatischen Republik, der in Europa spielt, heißt Heinrich Schmidtgal und kickt beim Zweitligisten Oberhausen. Egal, es waren Miro Klose und Mario Gomez, Bayerns Chancentod-Duo, die Deutschlands Nationalmannschaft beim 3:0 auf die Siegerstraße brachten – zur Geisterstunde.

Denn als Klose das DFB-Team mit dem Führungstreffer kurz nach der Halbzeit (48.) erlöste, war’s in Astana schon nach Mitternacht. Der für ihn eingewechselte Gomez erhöhte auf 2:0 (76.), ehe auch noch Lukas Podolski traf (85.).

Es war der vierte Sieg im vierten EM-Qualifikationsspiel und für Klose der 58. Treffer im 105. Länderspiel. Bis zum Torrekord von Gerd Müller, der seine 68 Tore jedoch in nur 62 Partien erzielte, sind’s nur noch zehn. Eigentlich alles bestens. Wäre da nicht der linke Oberschenkelmuskel des DFB-Phänomens.

Bundestrainer Joachim Löw holte Klose in Minute 55 vom Feld. Später sagte er: „Ich glaube, er hat ein bisschen Muskelprobleme. Der Muskel hat zugemacht.“ Der Stürmer selbst sagte: „In einem Zweikampf wollte ich an einem Spieler vorbei gehen, dann habe ich gemerkt, das der Muskel im linken Bein zumacht. Ich hoffe, dass es bald wieder gut ist, aber man muss abwarten. Ich weiß nicht, was ich habe.“

Am Mittwoch soll er von DFB- und Bayern-Arzt Hans-Wilhem Müller-Wohlfahrt untersucht werden. Der erste Verdacht: Muskelfaserriss. Das würde eine Pause von mehreren Wochen bedeuten. Würde Klose bei Bayern in DFB-Form auftrumpfen, wäre dies ein herber Verlust.

In Astana jedenfalls war es wieder einmal der 32-Jährige, der – nach kollektiv verschlafener erster Halbzeit – für die Wende sorgte. In abgezockter Manier. „Miro macht das, wie man das in der Nationalmannschaft von ihm kennt – wunderbar“, sagte Ex-Nationalkeeper Oliver Kahn im ZDF. Und Löw ergänzte: „Miroslav Klose ist bereits seit der WM unglaublich torgefährlich und unglaublich gefährlich.“

In der Tat: Podolskis Vorlage verwertete er abgeklärt – mit einem Schlenker ließ er seinen Gegenspieler stehen und zog unhaltbar ab. Doch nur sieben Minuten später musste er raus. Löw bringt jenen Mann, der zuletzt über sich selbst sagte: „Da ist er wieder, der Chancentod“: Mario Gomez.

Und wenn die erste Diagnose bei Klose stimmt, dann darf Bayerns 30–Millionen- Mann auch am Samstag gegen Hannover ran. Was vielleicht nicht das Schlechteste ist. Denn er scheint seine Form zu finden. Sein Treffer gegen die Kasachen war toll. Lässig schob er den Ball von der Strafraumgrenze ins lange Eck.

„Schon nach dem Spiel letztes Wochenende gegen Dortmund habe ich gesagt, dass ich mich sehr, sehr gut fühle“, meinte Gomez, „aber da hat mir keiner geglaubt. Gut, Kasachstan ist nicht der Gegner, bei dem man sagt: ,Da ist es schwierig, ein Tor zu schießen.’ Aber es war ein wichtiges Tor.“ Und Kahn sagte: „Das hat sich angedeutet. In Dortmund war er gut.“ Und Klose? Bis zum nächsten Länderspiel in Schweden am 17. November ist er sicher fit. J. Schlosser

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