Schmidt zu Fuss: "Ich bin dein Volontär"

Sonntag kommentiert Late-Night-Talker Harald Schmidt auf Sky die Bayern in Stuttgart. Wie er sich vorbereitet, erklärt Kommentator Wolff Fuss
von  Interview: Patrick Strasser
Zwei große Klappen aus derselben Stadt: Comedy-Talker Harald Schmidt (l.) und Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss. Foto: @Sky/A.Hoffmann
Zwei große Klappen aus derselben Stadt: Comedy-Talker Harald Schmidt (l.) und Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss. Foto: @Sky/A.Hoffmann © Sky/A.Hoffmann

AZ: Herr Fuss, Sie haben am Sonntag beim Spiel VfB Stuttgart gegen FC Bayern ab 17.30 Uhr Late-Night-Talker Harald Schmidt als Co-Kommentator zur Seite. Glauben Sie, dass Sie da überhaupt zu Wort kommen werden?
WOLFF-CHRISTOPH FUSS (Sky-Kommentator): Aber sicher doch. Denn wie er mir erzählt hat, geht er mit großer Demut und Respekt an die Aufgabe heran. Das soll ja keine Klamauk-Veranstaltung werden. Im Vordergrund steht der Fußball, das Spiel. Dass wir gemeinsam kommentieren, wird hochspannend und unterhaltsam, hoffe ich.

Zu Ihren Sat.1-Zeiten haben Sie einmal Comedian Oliver Pocher bei einem Test-Turnier an Ihrer Seite gehabt. Der Sender war mit dessen Auftritt nicht so glücklich.
Harald meinte zu mir: „Co-Kommentator ist zu hochgegriffen, ich bin dein Volontär!” Er ist ein Kenner und Liebhaber des Fußballs. Er hat sich intensiv vorbereitet, sagte mir, er habe „Kicker” gelesen und war sogar auf der Homepage des VfB. So ernst nimmt der Mann den Job.

Das Spiel ist prädestiniert für ihn. Schmidt ist Bayern-Fan und sogar Mitglied, auch beim VfB. In seiner Show sagte er: „Weil ich alles unterschreibe, um die Leute los zu werden, ich zahle auch immer meinen Beitrag.”
Ich weiß, dass er die Bayern-Spiele regelmäßig verfolgt, vor allem in der Champions League. Das Stuttgart-Spiel letzte Woche in Wolfsburg hat er sich live angeschaut.

Gab es Proben?
Nein, wir haben uns darüber unterhalten, besprechen uns am Sonntag kurz und dann geht's los. Er soll ja authentisch sein. Niemand wird und muss sich verstellen.

Könnte sein, dass Sie sich zwingen müssen, möglichst ernst zu bleiben, wenn Schmidt richtig in Form ist.
Kein Problem. Ich hoffe, es wird ein witziger Ritt über 90 Minuten, es soll den Leuten Spaß machen. Er macht sich eben immer lustig über diese Fußball-Begriffe wie „Forechecking” und „Doppelsechs”. Ich freue mich sehr drauf.

Wer kam auf die Idee der Zusammenarbeit?
Wir sind gemeinsam von Sat.1 zu Sky gewechselt, kamen beide drauf. Es passt einfach zwischen uns. Schon beim ersten Treffen, mit dem ersten Handschlag hat er mir das Du angeboten.

Was Sie noch verbindet: Sie waren beide auf dem Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen.
Richtig. Wenn auch 19 Jahre auseinander. Eine weitere Parallele: Wir sind beide mal durchgefallen, ich in der 9. Klasse – mit fünf Fünfern – und er in der 12. Klasse. Als ich dort 1996 Abitur gemacht habe, startete er gerade mit seiner Late-Night-Show durch. Trotzdem hatten wir zum Teil dieselben Lehrer.

Und sogar die gleiche Schauspiel-Lehrerin.
Heide Jüttner. Bei ihr hatte ich viele Jahre Schauspiel-Unterricht, genau wie Harald Schmidt zuvor. Schmidt hat übrigens noch viel Kontakt zum Hölderlin-Gymnasium. Wann immer er in Stuttgart auftritt, trifft er einen Kreis von einigen Lehrern.

Sie sind in Hessen geboren. Hat das Schwabenland trotzdem abgefärbt, sind Kostproben zu erwarten?
Das wird nicht zu verhindern sein. Wenn sich zwei im Ländle Aufgewachsene treffen, fällt man automatisch ins schwäbische Sprach-Muster.

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