Schlechte Stimmung beim FC Bayern? Müller widerspricht

Schlechte Stimmung bei den Bayern? Thomas Müller widerspricht nach dem 0:0 in Leverkusen. „Da wird was inszeniert, wir kämpfen füreinander.“
von  Patrick Strasser
Szene aus FC Bayern gegen Bayer Leverkusen, 29. August 2015 - Arturo Vidal (links) im Duell mit Kießling.
Szene aus FC Bayern gegen Bayer Leverkusen, 29. August 2015 - Arturo Vidal (links) im Duell mit Kießling. © dpa

Schlechte Stimmung bei den Bayern? Müller widerspricht nach dem 0:0 in Leverkusen. „Da wird was inszeniert, wir kämpfen füreinander.“

Leverkusen -  Bevor sich Pep Guardiola in Richtung Busparkplatz verabschiedete, herzte der Bayern-Trainer seinen Kollegen Roger Schmidt noch mal so richtig. Eine Umarmung, eine Verabredung. „Wir telefonieren“, sagte Schmidt. Guardiola nickte. Die beiden mögen sich. Taktikbrüder im Geiste. Vier Mal, inklusive eines Pokal-Duells, trat der Spanier seit Sommer 2013 in der „BayArena“ an, die Resultate aus Bayern-Perspektive: 1:1, 0:0 (danach siegte man im Elfmeterschießen), 0:2 und nun 0:0.

Der Punkt war für den Tabellenführer okay, da man durch das 0:0 von Verfolger Borussia Dortmund am Nachmittag bei Hertha BSC nicht unbedingt gewinnen musste. Der Abstand von acht Punkten bleibt. Für Leverkusen bedeutete es einen Punktgewinn, schließlich konnten nur Frankfurt (0:0) und Gladbach (3:1) den Bayern in dieser Saison Punkte abtrotzen. Doch das Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer war für die Münchner nicht die wichtigste Partie in der Reisewoche mit drei Spielen in acht Tagen. Auch Augsburg, das Derby am Sonntag, hat lediglich zweitrangigen tabellarischen Charakter. Am Mittwoch in Bochum (20.30 Uhr, ARD und Sky live) geht’s ums Pokalhalbfinale.

Der Zweitligist dürfte kein Problem darstellen. Oder? „Eine schwierige Aufgabe. Die Bochumer haben nichts zu verlieren“, sagte Holger Badstuber, „aber wir wollen natürlich weiterkommen.“ Martialischer drückte es Thomas Müller aus: „Die Bochumer werden mit dem Messer zwischen den Zähnen auf uns warten. Ich erwarte nicht, dass es ein Spaziergang wird.“ Und der Meteorologe Müller meinte: „Ich weiß nicht, wie der Platz in Bochum beieinander ist. Es ist immerhin Februar, auch wenn es bisher ein milder Winter ist.“

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Milder Winter, harter Pokalfight? Weil es am Mittwoch „ein Finale“ ist, wie Guardiola jede K.o.-Runde nennt, durfte Müller erst auf der Bank Platz nehmen. Prompt lief wenig nach vorne. Der Weltmeister gab sich entspannt trotz der ersten Startelf-Ausbootung seit Ende Oktober in Frankfurt: „Es ist bei unserem Kader nichts Neues, dass auch mal Spieler draußen sitzen, die sich vielleicht gern in der ersten Elf sehen. Wir sind als Team erfolgreich, und mit elf Spielern geht es halt nicht.“ Damals gab es bei der Eintracht ebenfalls ein nullnull. Ohne Müller kein (Tor-) Brüller.

 

Ein Stimmungstest nach der Maulwurf-Affäre

 


Und das alles wegen Bochum? Guardiola schonte auch Thiago, brachte seinen Liebling erst nach 52 Minuten und räumte hinterher ein: „In der ersten Halbzeit hatten wir ein bisschen Probleme, den Ball über drei, vier, fünf Stationen zu passen. Mit der Qualität von Thiago hatten wir dann ein bisschen mehr Kontinuität.“ Arturo Vidal, ohnehin angeschlagen, wird in Bochum Thiago weichen müssen.

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Der Auftritt in Leverkusen war nach der Maulwurf-Affäre und der Ansage von Guardiola als Stimmungstest gewertet worden, ein Moral-Check. „In den wichtigen Spielen brauchen wir eine Truppe – nicht nur die Spieler auf dem Platz, sondern alle“, sagte Badstuber, „da kann es sicherlich sein, dass wir noch weiter zusammenrücken, dass wir noch weiter zusammenwachsen.“ Trutzburg Bayern-Kabine? „Ich sehe keine Anzeichen, dass es in der Mannschaft schlecht aussieht. Wir kämpfen auf dem Platz füreinander“, betonte Müller und sagte: „Es wird zur Zeit versucht, Unruhe zu stiften. Natürlich gibt es ein paar Themen, die den Trainer betreffen. Die Medienlandschaft versucht, ein bisschen was zu inszenieren. Aber wir sind ganz entspannt und versuchen, uns ganz auf das Sportliche zu konzentrieren. Ich verstehe ja auch, dass Restdeutschland sich vielleicht die Bundesliga mit einem kleineren Punktabstand wünscht zwischen Platz eins und zwei.“

Oder einen Pokalausrutscher. „Wir haben uns da schon einmal schwergetan“, erinnerte Müller an das 2:1 vom Dezember 2011. Damals traf Arjen Robben erst in der 90. Minute zum Sieg.

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