Schlammschlacht? Nein, danke!

Bayern-Präsident Uli Hoeneß verkneift sich zum Wohl des Klubs Attacken gegen Ex-Coach Louis van Gaal und Theo Zwanziger.
von  Thomas Becker

MÜNCHEN - Mehmet Scholl hat sich fürs nächste Leben gewünscht: Hund sein bei Uli Hoeneß. Bestimmt kein übler Job. Geduldsfaden will man dagegen nicht sein beim Bayern-Boss. Vor allem nicht, wenn die Rede auf Louis van Gaal und Theo Zwanziger kommt.

Der Faden sei „gespannt wie lange nicht”, sagte Hoeneß bei der Jahreshauptversammlung: „Es darf nicht mehr viel passieren, bis er reißt. Ich muss mich fast jeden Tag unglaublich zusammennehmen. Ich hoffe, dass mir das auch weiterhin gelingt.” Das Sperrfeuer von Zwanziger und van Gaal nervt Hoeneß, „aber ich hatte keine Lust, die Ruhe, die bei Bayern gerade herrscht, durch zusätzliche Attacken zu stören”.

Er weiß, was passiert wäre: „Wenn ich auf so viele unsachliche Kommentare aus Holland und Altendiez geantwortet hätte, dann hätte es wirklich die Schlammschlacht gegeben, von der man überall erzählt hat. Aber es war ja gar keine, weil immer nur jeweils einer erzählt hat und ich nie was gesagt habe.” Der FC Bayern sei derzeit „eine Oase der Ruhe – wenn ich da Nebenkriegsschauplätze eröffnet hätte, wäre das für den Verein nicht gut gewesen”.

Auch über die Adressaten wunderte er sich: „Ich fand es sehr seltsam, dass Vorwürfe an mich gemacht werden, die eigentlich Karl Hopfner und Karl-Heinz Rummenigge getroffen hätten. Ich habe sie als sehr mündige Vorstandsmitglieder kennen gelernt, die absolut ihre Meinung haben. Wenn ich die hätte bevormunden wollen, hätten wir nie so lange so gut zusammenarbeiten können.” Dass ihn Zwanziger weiter als „Freund” sieht, kommentiert Hoeneß so: „Naja, ich habe diese Dinge nicht kommentiert, werde das auch weiterhin nicht tun, es sei denn, der Bogen wird überspannt. Und ich denke, er sieht ja jetzt selbst, was er angerichtet hat.”

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