Schlafmittel beim FC Bayern: Hoeneß wehrt sich

Nach Sportdirektor Christian Nerlinger meldet sich jetzt auch Präsident Uli Hoeneß zu den Schmerzmittel-Vorwürfen zu Wort: "Kann mir das nicht vorstellen"
SID |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Nach Sportdirektor Christian Nerlinger meldet sich jetzt auch Präsident Uli Hoeneß zu den Schmerzmittel-Vorwürfen zu Wort: "Kann mir das nicht vorstellen"

MÜNCHEN – Fußball-Rekordmeister Bayern München hat die Vorwürfe, Spielern freien Zugang zu Medikamenten zu gewähren, nachdrücklich bestritten. 'Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen!", sagte Präsident Uli Hoeneß der Bild-Zeitung und reagierte auf Anschuldigungen während des Prozesses gegen Bayern-Profi Breno. Der ehemalige Manager des Brasilianers hatte am Montag während des fünften Prozesstages gegen den 22-Jährigen ausgesagt, die Fußballer hätten vor dem Spiel zur Entspannung Schlafmittel nehmen können.

Auch Sportdirektor Christian Nerlinger wehrte sich entschieden gegen die Anschuldigungen des Breno-Beraters. „Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage. Grundsätzlich gibt es beim FC Bayern keine Schlafmittel“, sagte er. Von Schlafmitteln wisse er nichts, hatte auch Brenos Teamkollege Rafinha am Montagnachmittag vor Gericht gesagt. Rafinha berichtete allerdings vom Konsum von Schmerzmitteln wegen Brenos Knieverletzung.

Breno muss sich wegen schwerer Brandstiftung vor der 12. Strafkammer des Landgerichts München I verantworten. Ihm wird vorgeworfen, in der Nacht auf den 20. September 2011 in alkoholisiertem Zustand seine Mietvilla in Grünwald in Brand gesteckt zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen Breno bis zu 15 Jahre Haft, das Mindeststrafmaß beträgt ein Jahr. Bis Mitte Juli sind insgesamt zehn Verhandlungstage angesetzt.

Zuletzt hatte FIFA-Chefarzt Jiri Dvorak den steigenden Missbrauch von Schmerzmitteln im Fußball angeprangert. Wie der Weltverband im Mai in Budapest auf einem zweitägigen medizinischen Kongress mitteilte, haben bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika so viele Spieler wie nie zuvor diese Medikamente eingenommen. Einer Studie zufolge schluckten damals 39 Prozent aller Aktiven vor jeder Partie Schmerzmittel.

Dvorak wies dabei auf mögliche Leber- und Nierenschädigungen hin. Seit 1998 trägt die FIFA Daten über die Einnahme von Medikamenten bei Turnieren zusammen. Eine Studie hatte bereits ergeben, dass bei den WM-Turnieren 2002 und 2006 mehr als die Hälfte aller Spieler mindestens einmal unter Schmerzmitteln gespielt hat.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.