Schiri rettet Bayern

Der FC Bayern siegt knapp und glücklich 2:1 gegen den AC Florenz. Joker Klose rettet den Sieg – mit einem Abseitstor. Ex-Kapitän Effenberg lästert: „Das Feuerwerk haben sie nicht abgebrannt“
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Die Bayern um Daniel van Buyten taten sich im Hinspiel beim 2:1 gegen Florenz sehr schwer.
dpa Die Bayern um Daniel van Buyten taten sich im Hinspiel beim 2:1 gegen Florenz sehr schwer.

MÜNCHEN - Der FC Bayern siegt knapp und glücklich 2:1 gegen den AC Florenz. Joker Klose rettet den Sieg – mit einem Abseitstor. Ex-Kapitän Effenberg lästert: „Das Feuerwerk haben sie nicht abgebrannt“

Was hatte der Bayern-Boss damit nur gemeint? „Wenn wir glauben, dass wir diese Runde im Nebenwaschgang lösen können“, hatte Karl-Heinz Rummenigge vor dem Anpfiff erklärt, „dann wird es ein böses Erwachen geben.“ Nebenwaschgang? Spülen? Schonwäsche? Wie auch immer. Der FC Bayern, zuletzt mit neun Siegen in Serie in der Bundesliga das Maß der Dinge, geriet gestern Abend gegen den AC Florenz jedenfalls ordentlich ins Schleudern. Am Ende jedoch stand ein glückliches 2:1 (1:0) gegen den Tabellenelften der Serie A – somit ist beim Rückspiel in zwei Wochen in Italien noch alles drin.

Was war nicht alles spekuliert worden, vor dem Anpfiff. Sogar der sonst mit Prognosen so vorsichtige Bayern-Trainer Louis van Gaal hatte seine Mannschaft schon auf Augenhöhe mit europäischen Größen wie Barcelona, Chelsea oder Manchester United gesehen („Wir können mit dem FC Bayern die Champions League gewinnen. Wir haben die Möglichkeit, auch diese Vereine zu schlagen“). Nach dem gestrigen Abend, nach dem knappen Sieg samt Gegentor gegen die Defensivkünstler aus Florenz, dürften den ein oder anderen Zweifel beschleichen. Es muss gezittert werden – vor der Fiorentina, nicht vor Barca-Chelsea-ManU.

Denn die Bayern taten sich enorm schwer gegen die in violett und äußerst diszipliniert spielenden Lilien, so nennen die Tifosi den AC Florenz. Van Gaals unverändertes Team – also mit Franck Ribéry (weiße, lange Unterhose, gelbe Schuhe) und Arjen Robben (weiße, lange Unterhose, rote Schuhe) in der Anfangsformation – kam allerdings nicht so zur Entfaltung. „Das Feuerwerk wie zuletzt haben sie nicht abgebrannt. Die Bayern haben zu langsam gespielt, zu viel zurück gespielt“, übte Ex-Kapitän Stefan Effenberg bei „Sky“ Kritik. Der Rekordmeister habe „Probleme, mit der Favoritenrolle umzugehen“.

Klar, die Bayern waren überlegen. Klar, die Bayern hatten viel mehr Spielanteile. Und ebenso klar, die Bayern zeigten wieder die zuletzt oft bemängelten Nachlässigkeiten in der Defensive. So durfte Alberto Gilardino, eigentlich der einzige Star im Team des AC, völlig allein aufs Bayern-Tor zulaufen (17.). Dafür, dass er stolperte, konnte weder Daniel van Buyten noch der eher indisponierte Martin Demichelis etwas.

Dass es zur Führung vor dem Halbzeit-Pfiff kam, war dennoch verdient. Nach einem Foul von Per Kröldrup an Ribéry pfiff Schiedsrichter Tom Henning Ovrebö Elfmeter, obwohl er auch Vorteil hätte laufen lassen können. Dann hätte Mario Gomez das 1:0 erzielt, so blieb es Robben vom Punkt überlassen (45.+3). Doch der Däne machte seinen Fehler kurz nach der Halbzeit – in der Jung-Profi Diego Contento für den angeschlagenen Daniel van Buyten ins Spiel kam – wieder wett. Kröldrup nutzte nach einer Ecke die Verwirrung im Bayern-Strafraum und Contentos Unerfahrenheit – das 1:1 (50.).

Ein Remis zu Hause? Darauf hatte van Gaal keine Lust. Er runderneuerte den Angriff, brachte Olic für den blassen Müller und Klose für Gomez (65.). Ab Minute 72 spielten die ohnehin feldüberlegenen Bayern dann auch noch mit einem Mann mehr: Massimo Gobbi sah nach einem brutalen Ellbogencheck gegen Robben zurecht Rot. Der Druck aufs Fiorentina-Tor wuchs – und schließlich war es der coole Joker Klose, der – allerdings aus Abseitsposition – das Siegtor erzielte. 2:1, knapp, aber immerhin, Der Traum lebt noch.

jos, ps

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