Schiedsrichter-Chef: Rote Karte für Franck Ribéry im Supercup-Finale wäre "gerechtfertigt" gewesen
Dortmund - War es Rot oder war es nicht Rot? In der Diskussion um den nahe an der Tätlichkeit gelegenen Ellenbogenschlag von Franck Ribéry im Supercup-Finale (2:0) gegen Borussia Dortmunds Felix Passlack hat sich jetzt Ober-Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich zu Wort gemeldet und den Unparteiischen Tobias Welz kritisiert. Der hatte dem französischen Hitzkopf für seine Aktion nur die Gelbe Karte gezeigt.
"Wenn man die TV-Bilder betrachtet, muss man sagen, dass Rot gerechtfertigt gewesen wäre", sagte Fröhlich der "Bild"-Zeitung, schränkte aber zugleich ein: "Kein Vorwurf an ihn. In dieser Schnelligkeit ist die Szene in ihrer Komplexität schwer zu analysieren." BVB-Profi Gonzalo Castro wurde mit den Worten zitiert: "Jedes Mal haben wir eine Regelschulung, werden da zugequatscht, dass es Rot ist, wenn der Ellenbogen draußen ist. Da müssen die Schiris mal genauer hingucken."
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Direkt nach dem Spiel hatte sich bereits BVB-Coach Thomas Tuchel abfällig über die Schiedsrichter-Leistung geäußert. "Man muss nur die Bilder anschauen, dann gibt es keine Zweifel, wie die Szene zu beurteilen ist. Heute standen Linienrichter, vierter Offizieller und Schiedsrichter im Dreieck aus 15 Metern Entfernung. Im Pokalfinale hat der vierte Offizielle einen Finger aus dem Auge von Gonzalo Castro gezogen. Der gleiche Spieler, die gleiche Aktion, heute wieder."
Nicht die erste Entgleisung von Ribéry
Dass Ribéry gerne mal die Sicherungen durchbrennen, ist nicht neu. Doch vor allem im Duell mit dem Ligarivalen Dortmund blieben seine Aussetzer bisher immer unbestraft. Im letzten DFB-Pokalfinale verkrallte er sich geradezu im Gesicht von Gonzalo Castro, traf das Auge des 29-Jährigen. Im Champions-League-Finale 2013 rammte Ribéry dem damals noch BVB-stürmer Lewandowski den Ellenbogen ins Gesicht. Beide male musste er für seine Handgreiflichkeiten nicht vom Platz.