Scharfe Kritik an FC-Bayern-Star Leon Goretzka: "Hat nicht darum gebettelt, zu spielen"

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel verzichtete im Rückspiel gegen Real Madrid auf Leon Goretzka. Der Mittelfeldakteur musste Platz für Youngster Aleksandar Pavlovic machen.
von  AZ
Mussten gegen Real Madrid zunächst auf der Bank sitzen: Leon Goretzka und Thomas Müller.
Mussten gegen Real Madrid zunächst auf der Bank sitzen: Leon Goretzka und Thomas Müller. © IMAGO/ULMER

München - Rückschläge musste Leon Goretzka in dieser Saison schon einige verkraften. Jüngst verzichtete Bundestrainer Julian Nagelsmann auf den Mittelfeldspieler. Das EM-Ticket ist damit in weite Ferne gerückt. Nun der nächste Rückschlag. Ausgerechnet im so wichtigen Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse bei den Galaktischen aus Madrid musste Goretzka auf der Bank schmoren. 

"Hat nicht gebettelt": Michael Ballack kritisiert FC-Bayern-Star Leon Goretzka

Youngster Aleksandar Pavlovic rückte überraschend auf die Doppelsechs neben Konrad Laimer. "Ich glaube, dass Pavlovic sein Selbstvertrauen von seiner Art zu spielen bezieht", erklärte Tuchel die Entscheidung am "DAZN"-Mikro. "Er hat am ersten Tag, als er von der zweiten Mannschaft zu uns ins Training kam, genau gleich gespielt wie im letzten Training." Ob der 20-Jährige dieses Selbstvertrauen auch den 81.000 Zuschauern im Hexenkessel Bernabéu zeigen kann? 

Eine klare Antwort drauf hatte Ex-Bayern-Spieler Michael Ballack: "Ich glaube nicht, dass Thomas Tuchel einen Spieler aufstellt, dem er es nicht zutraut. Ich glaube, er hat sich das verdient." Für Goretzka hagelte es hingegen eine kleine Verbalwatsche. "Er war zum Schluss nicht derjenige, der gebettelt hat, zu spielen", so der 47-Jährige. "Ich wünsche es Pavlovic, dass er ein gutes Spiel macht." 

Auch Thomas Müller saß in Madrid zunächst auf der Bank

Das hoffte auch sein Coach, der dem Top-Talent eine klare Aufgabe mit auf den Weg gegeben hab. Pavlovic sollte viel Mut in die Zwischenräume bringen. "Das ist genau seine Charakteristik", so der Übungsleiter des Rekordmeisters und betonte: "Die beiden Sechser werden sehr wichtig sein, dass wir dort kurze Abstände im Passspiel haben, dass wir die zweiten Bälle gewinnen und, dass wir die Ballbesitzphasen im Zentrum dominieren", so Tuchel. 

Aber Goretzka war nicht der einzige Bayern-Star, der sich die Partie von der Bank anschauen musste. Routinier Thomas Müller wurde auch zum Opfer der Rotationsmaschine von Tuchel, Serge Gnabry bekam den Vorzug. Müller wurde schließlich kurz vor Schluss eingewechselt, musste aber mit ansehen, wie der FC Bayern die Führung aus der Hand gab.

FC Bayern: Müller sollte für mögliches Elfmeterschießen kommen

Bestätigen wollte der 50-Jährige das aber nicht: "Wir wollen über die Flügel nochmal aggressiver sein und gewinnen dadurch Jamal (Musiala, d. Red.) fürs Halbfeld." Seinen Plan musste Tuchel aber nach knapp einer halben Stunde zu den Akten legen. Gnabry musste verletzt raus, für ihn kam Alphonso Davies.

Thomas Müller war erst für die Crunchtime eingeplant: "Es kann auch 120 Minuten gehen, es kann Elfmeterschießen geben. Thomas ist ganz klar Schütze in den ersten Fünf. Das hat den Ausschlag gegeben", sagte Tuchel. Doch dazu kam es nicht mehr.  

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