Schade und unnötig: Leb' wohl, Südkurve!
Kurzer Schlagwort-Versuch: Bayer Leverkusen und seine Anhänger. An was denkt man? Jedenfalls nicht an Fanscharen, hitzige Ultras oder gewaltige Stehtribünen wie in Dortmund.
Warum Leverkusen? Weil sie Vorreiter sind in Sachen Fandialog – ja, beim Retortenklub. Verein und Ultras haben sich geeinigt, den Eckblock wieder hinter das Tor zu verlagern. Dort, wo der Fan steht. Der Raum hinter dem Tor ist den Fans so wichtig wie jedem Trainer der Sechser in seinem System. Der Kern des Spiels. Dort schlägt das Herz.
Bayern hat nun den kleinsten Stehplatz-Block der Liga, nicht mehr Leverkusen. Stimmung könnte trotzdem sein, doch die Fronten sind verhärtet zwischen Fans und Klub. Man streitet um Tickets, Pyrotechnik, Choreographien. Alle Gespräche, Vermittlungsversuche führten zu nichts, man hat sich entfremdet. Böses Klima, schlechte Atmosphäre. Hier Herzblut und Uneinsichtigkeit, dort Internationalisierung und Unverständnis.
Die verwaisten Stimmungsblöcke waren stimmungslos. Beim Auftaktspiel des Triple-Siegers! Beim Pep-Debüt! Wer hat Schuld? Beide. Annäherung unwahrscheinlich.
Was bleibt, ist Wehmut, der Gedanke an laute, alte Zeiten. Leb’ wohl, Südkurve. Sag zum Abschied leise „Bay-ern!