Sandros Wagnis
Sandro Wagners Rückkehr zum FC Bayern München birgt auch Risiken. Seine Mitspieler sind aber begeistert, Javi Martínez vergleicht ihn mit Mario Mandzukic.
München - Wer Sandro Wagner verpflichtet, weiß, was er bekommt: hundertprozentigen Einsatz, zuverlässig Tore – und: flotte Sprüche. Das bewies der neue Stürmer des FC Bayern gleich am Mittwoch, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Wechsel aus Hoffenheim. Was er denn von der Politik in Katar halte? Wagners Antwort: "Ich habe mich noch nicht so damit befasst. Ich bin eher in der bayerischen Politik zuhause." Wie es ihm in Katar generell gefalle? Wagner: "Man sieht gar nichts vom Land. Wir sind im Dunkeln angekommen, dann vom Flughafen zum Hotel. Ich könnte also auch in Österreich sein oder in Spanien." (Alle aktuellen Infos aus Doha finden Sie hier im AZ-Newsblog)
Oder wie es um seinen gesanglichen Einstand bei den Bayern stehe? "Ich muss noch singen, bin aber bislang verschont geblieben – beziehungsweise meine Mitspieler sind verschont geblieben. Ich kann leider kein Lied auswendig und bin auch ein ganz schlechter Sänger."
Wagner nimmt kein Blatt vor den Mund
Unterhaltsam wird’s mit dem 30-Jährigen, das ist gewiss. Wagner sagt, was er denkt, das ist erfrischend. Nur: Springt am Ende auch eine sportliche Win-win-Situation für beide Seiten heraus? Das ist die Frage, die beim Wintertransfer der Bayern mitschwingt. Wagner erklärte, dass er sich bei Bundestrainer Joachim Löw vor der Unterschrift abgesichert habe. Stichwort: WM-Chancen. "Er hat mir gesagt, ich soll es machen."
Sandros Wagnis: Als Stammspieler der TSG Hoffenheim geht der Nationalstürmer ein halbes Jahr vor der WM zum FC Bayern – wo er im Normalfall sehr oft auf der Bank sitzen wird. Die Form könnte verloren gehen, die Sicherheit auch. Wagner scheint alles bedacht zu haben. "Mein Wunschgedanke wäre, dass ich hier auf meine Einsatzminuten komme und auf den WM-Zug springe", sagte er.
Trainings-Bilder: Bayern-Stars schwitzen bei 25 Grad
Privat gab es für Wagner ohnehin nie einen Zweifel, dass er nach München zurückkehren wollte, zu seinem Jugendverein, zu seiner Familie. Bei dem Angebot der Bayern habe er "nicht viel überlegt", erklärte der gebürtige Münchner: "Es war klar, dass ich wieder nach Hause will, zu meinem Verein. Deshalb bin ich sehr glücklich."
Wagner ist Back-up für Lewandowski
Die Rolle des 13-Millionen-Einkaufs bei den Bayern ist klar definiert. Wagner soll Back-up für Robert Lewandowski sein. Aktuell fehlt der Pole im Training wegen Patellasehnenproblemen. Wagner könnte deshalb schneller gebraucht werden, als gedacht. "Er hat eine Super-Mentalität", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Er ist ein Kämpfer und hat Stärken, die wir brauchen. Ich erhoffe mir viel von ihm."
Javi Martínez sagte in der Sport Bild, dass ihn Wagner an Ex-Bayern-Stürmer Mario Mandzukic erinnere: "Wann immer ich gegen Sandro spielen musste, wusste ich: ‘Mann, heute wird es unangenehm.’ Er ist einer der Spieler, den du nicht als Gegner, sondern lieber in der eigenen Mannschaft haben willst."
Wagner erklärte dazu auf AZ-Nachfrage, dass er sich nicht mit anderen Stürmern vergleiche, aber ja, der Kroate gefalle ihm: "Ich mag Mandzukic, als Spieler und als Typ." Mit Mandzukic holten die Bayern 2012/13 das Triple. Über diese Parallele würde sich Wagner am Ende der Saison sicher nicht beschweren.
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