Sandro Wagner skeptisch bei Transfers des FC Bayern: "Muss sich noch zeigen, ob die Sinn machen"

Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner entdeckt durchaus ein paar Fragezeichen, wenn er sich den Kader des FC Bayern mit all seinen prominenten Neuzugängen anschaut.
von  AZ/dpa
"Macht es Sinn, de Ligt für 70 Millionen zu holen, wenn man Niki Süle hatte und ihn vielleicht hätte behalten können?", fragt sich Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner.
"Macht es Sinn, de Ligt für 70 Millionen zu holen, wenn man Niki Süle hatte und ihn vielleicht hätte behalten können?", fragt sich Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner. © imago images/Sven Simon

München - Die Verantwortlichen des FC Bayern waren in den letzten Wochen auf dem Transfermarkt unglaublich aktiv, haben sehr viel Geld in die Hand genommen und mit den namhaften Neuzugängen auch die Struktur im Kader verändert.

"Wenn man sich die einzelnen Transfers anschaut, muss sich noch zeigen, ob jeder einzelne Transfer Sinn macht", gab der ehemalige Bayern-Profi Sandro Wagner am Dienstag bei einem DAZN-Termin in München zu bedenken.

Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner.
Ex-Bayern-Profi Sandro Wagner. © Lukas Barth/dpa

Und der achtmalige Nationalspieler schob gleich noch eine durchaus provokante Frage nach: "Macht es Sinn, de Ligt für 70 Millionen zu holen, wenn man Niki Süle hatte und ihn vielleicht hätte behalten können?" Innenverteidiger Niklas Süle war bekanntlich ablösefrei zu Borussia Dortmund gewechselt.

Wagner: "Ich war überrascht, wie viel Geld in die Hand genommen wurde"

Sandro Wagner, aktuell Trainer des Regionalligisten SpVgg Unterhaching und DAZN-Experte, ist gerade auch mit Blick auf den Faktor Quantität bei den Neuzugängen gespannt darauf, was sich bei den Münchnern in naher Zukunft tut.   

"Grundsätzlich muss man schauen, warum der FC Bayern so viele Transfers getätigt hat. Wenn man die Stimmen der letzten sechs Monate hört, dann wurde viel kritisiert, dass die Mannschaft in einer gewissen Art und Weise satt ist – das betrifft auch die Altersstruktur", sagte der 34-Jährige. "Ich war überrascht, wie viel Geld in die Hand genommen wurde."

Sandro Wagner: "Den Zugang von Mazraoui finde ich herausragend"

Wagner ist neugierig, wie die neuen Münchner Stars um die Top-Zugänge Matthijs de Ligt und Sadio Mané einschlagen: "Mané ist ein großer Name, ein toller Spieler für die Bundesliga, aber auf den dribbelnden Positionen hat Bayern eigentlich nicht den ganz großen Bedarf gehabt. Wobei sich die Situation durch den Lewandowski-Abgang noch mal verändert hat: Wenn man das System umstellen will, weil man keinen Stoßstürmer mehr hat, macht es durchaus wieder Sinn."

Ein Neuer im Bayern-Kader hat es Wagner besonders angetan: "Den Zugang von Mazraoui finde ich herausragend. Das ist ein Sensationstransfer, denn auf der Rechtsverteidigerposition hatten die Münchner ein Problem nach vorne." Außer Noussair Mazraoui war auch Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam gekommen. Mathys Tel wechselte von Stade Rennes zu den Münchnern.

Dietmar Hammann über Bayern-Transfers: "Zu viele Künstler sind nicht gut" 

Womöglich wirke sich positiv aus, dass man durch viele neue Spieler eine ganz andere Statik und Chemie reinbringen könne, der Konkurrenzkampf schaffe einen ganz anderen Spirit, sagte Wagner weiter.

Auch Dietmar Hamann ist nicht sicher, ob der FC Bayern mit den vielen Neuzugängen alles richtig gemacht hat. Der frühere Bayern-Profi und heutige Sky-Experte hätte sich für den deutschen Rekordmeister "einen Arbeiter" wie den Ex-Kölner Salih Özcan gewünscht.

Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann.
Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann. © imago images/Eventpress

"Du brauchst diese Spieler, diesen Mix. Zu viele Künstler sind nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass die Bayern davon den einen oder anderen zu viel haben", betonte der 48-Jährige.

Deshalb sei der Klub nun an Konrad Laimer dran: "Du kannst nicht nur Spieler haben, die vorneweg gehen wollen und sagen: Ich bin der Mann. Ob sie da die Mischung hinbekommen, bin ich gespannt."

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