Interview

Sammy Kuffour im AZ-Interview: "Mané weiß, dass er noch mehr kann"

Sammy Kuffour spricht im AZ-Interview über den Star-Neuzugang des FC Bayern, die Titelchancen in der Champions League und Juwel Jamal Musiala: "Er kann einer wie Xavi oder Iniesta werden."
von  Maximilian Koch
Sammy Kuffour spielte von 1993 bis 2005 für den FC Bayern.
Sammy Kuffour spielte von 1993 bis 2005 für den FC Bayern. © sampics / Stefan Matzke

München - AZ-Interview mit Samuel Kuffour: Der 46-jährige Ex-Nationalspieler aus Ghana war von 1993 bis 2005 für den FC Bayern aktiv. Er wurde sechsmal Meister, 2001 holte er die Champions League und den Weltpokal.

AZ: Herr Kuffour, Sie haben am Sonntag mit den Legenden des FC Bayern 8:6 gegen die Auswahl des TSV 1860 gewonnen, Raimond Aumann hat Sie als "König aus Ghana" bezeichnet. Wie war der Nachmittag vor 25 000 Fans im Olympiastadion für Sie?
SAMUEL "SAMMY" KUFFOUR: Sehr schön, ich war lange nicht mehr hier im Olympiastadion. Ich bin froh und glücklich, dass ich dabei sein konnte.

Sammy Kuffour: "Wir müssen mal wieder die Champions League holen"

Wie genau verfolgen Sie Ihren Ex-Klub, den FC Bayern, noch?
Der FC Bayern ist eine große Familie, einer der besten Vereine der Welt. Das Spiel mit den Legenden war einfach toll für mich.

Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Ich glaube, dass Bayern wieder die Bundesliga gewinnen wird. Das Wichtigste ist die Champions League, die müssen wir mal wieder holen. Aber das ist natürlich schwer, es gibt viele gute Mannschaften wie Paris Saint-Germain oder Real Madrid. Aber Bayern ist auch wieder da.

Was erwarten Sie am Mittwoch für ein Spiel, wenn Bayern beim FC Barcelona antritt? Die Münchner sind schon fürs Achtelfinale qualifiziert, die Katalanen fast ausgeschieden.
Bayern hat nichts zu verlieren, Barcelona will und muss gewinnen. Das ist ein sehr schönes Spiel für Bayern. Ich werde es mir auf meiner Couch anschauen.

Robert Lewandowski hätte bei Bayern bleiben sollen, dann wäre er jetzt auch im Achtelfinale dabei...
Ich habe ihn schon vermisst – aber jetzt ist Sadio Mané hier.

Neun Tore in 18 Pflichtspielen für Bayern: Sadio Mané, der nicht immer voll überzeugen konnte.
Neun Tore in 18 Pflichtspielen für Bayern: Sadio Mané, der nicht immer voll überzeugen konnte. © IMAGO/Sven Simon

Wie sehen Sie die bisherigen Leistungen von Mané?
Sadio ist ein super, super Typ, gut für die Mannschaft. Bayern bewegt sich vorne sehr viel, es gibt einige Jungs mit Sadio, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sané. Das ist top.

An Mané gab es zuletzt aber auch Kritik und die Einschätzung, dass er noch besser spielen könne.
Sadio weiß selbst, dass er noch mehr kann. Beim Ballon d'Or ist er gerade zum zweitbesten Spieler der Welt gewählt worden hinter Karim Benzema. Vorher ist er Afrikas Fußballer des Jahres geworden. Er hat also gezeigt, dass er mehr leisten kann. Ich hoffe, dass er mit Bayern die Champions League gewinnt und mit Senegal eine sehr gute WM spielt – dann kann er der beste Spieler der Welt werden.

Sind Sie positiv überrascht, wie gut Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting derzeit spielt? Er hat für Bayern auch am Wochenende gegen Hoffenheim getroffen.
Choupo-Moting hat eine sehr gute Technik. Mit seinen 33 Jahren schießt er jetzt ein Tor nach dem anderen. Bayern hat insgesamt einen guten Kader, jeder, der reinkommt, kann etwas bewirken. Das ist wichtig.

"Musiala ist unglaublich talentiert"

Was halten Sie von Bayern-Juwel Jamal Musiala, der sich inzwischen einen Stammplatz erkämpft hat?
Er ist ein Spieler wie Barcelonas Pedri. Unglaublich, technisch ein super Talent. Wenn Musiala weiter so spielt, kann er einer wie Xavi und Iniesta werden.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat gesagt, dass Musiala stärker war als Barcelonas Gavi, der als bester U21-Spieler Europas ausgezeichnet wurde. Wie sehen Sie das?
Die beiden (Gavi und Pedri, Anm.d.Red.) sind bei Barcelona zusammen wie einst Xavi und Iniesta. Musiala ist da ein bisschen alleine bei Bayern, er muss mehr machen. Ich hoffe, dass er in Zukunft besser als die beiden werden kann.

In der Bundesliga hat Bayern erst acht Gegentore kassiert, das ist der Spitzenwert gemeinsam mit Union Berlin. Wie gefällt Ihnen die Innenverteidigung um Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt?
Momentan spielt die Abwehr wirklich sehr gut. Gegen Barcelona im Hinspiel war es am Anfang ein bisschen anders, ein bisschen schwer. Ich hoffe, dass sich de Ligt und die anderen Verteidiger die ganze Saison über stabil zeigen und Bayern in der Champions League weit kommt.

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