Sammer warnt vor Werder
Der FC Bayern eilt von Sieg zu Sieg. Doch der Sportvorstand Matthias Sammer warnt vor der Bremer Mannschaft.
München – Der FC Bayern will seine imposante Siegesserie fortsetzen, ein bayerisches Bundesliga-Trio nach Niederlagen unter der Woche wieder punkten. Nach fünf Siegen an den ersten fünf Spieltagen blickt der Münchner Fußball-Rekordmeister mit Respekt der Partie am Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen entgegen. „Die Bremer haben eine Mannschaft, die uns an einem guten Tag richtig wehtun kann. Das müssen wir verhindern“, warnte Sportvorstand Matthias Sammer.
Ebenfalls auswärts treten der FC Augsburg (bei 1899 Hoffenheim) und die SpVgg Greuther Fürth (in Leverkusen an). Der 1. FC Nürnberg empfängt den VfB Stuttgart – alle drei spielen ebenfalls am Samstag. Im Unterhaus wollen die ungeschlagenen Münchner „Löwen“ am Samstag zuhause gegen Aufsteiger Sandhausen ihre Serie ausbauen. Nach der Niederlage im bayerischen Derby gegen 1860 peilt der FC Ingolstadt am Sonntag beim VfL Bochum wieder Punkte an.
Vor dem immer reizvollen Nord-Süd-Duell zwischen Werder und Bayern gab es diesmal Streicheleinheiten statt Giftpfeile. Von der einstmals großen Rivalität der beiden Clubs ist vor dem 93. Aufeinandertreffen nichts zu spüren. Werder-Trainer Thomas Schaaf lobte das Gäste-Team in hohen Tönen, Bayern-Stürmer Claudio Pizarro wird vor dem Anpfiff sogar von seinem Ex-Club im Weserstadion offiziell verabschiedet. Zudem darf Pizarro auf einen Platz in der Startformation hoffen. „Es
bietet sich schon an, unter Umständen einen Wechsel durchzuführen“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes am Freitag. Pizarro könnte im Zuge der Rotation für Mario Mandzukic in die Mannschaft rücken.
Die Bayern streben in Bremen den sechsten Sieg im sechsten Spiel an. „Oliver Kahn hat mal diesen Spruch, 'Weiter, weiter, immer weiter!', von sich gegeben. Ich glaube, der ist jetzt sehr angebracht“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Nürnberg trifft auf Krisenclub Stuttgart. Nach dem 1:4 in Hannover fordert Trainer Dieter Hecking Wiedergutmachung. „Wir haben das Spiel in einer Art gegen die Wand gefahren, wie ich es in zweieinhalb Jahren nicht gesehen habe“, sagte der Coach. „Ich will von den Spielern keine Erklärungen haben. Ich will am Samstag auf dem Platz eine Antwort sehen.“ Dafür kündigte Hecking bereits personelle Wechsel an: „So ein Spiel bleibt nicht ohne Folgen – auch wegen der Konkurrenzsituation im Kader.“
Der auswärts noch ungeschlagene Aufsteiger Greuther Fürth muss nach vier Punkten aus den ersten fünf Spielen in Leverkusen ohne den verletzten Felix Klaus auskommen. In den vergangenen Tagen habe man die dritte Heimniederlage in der Bundesliga gegen Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf (0:2) in „intensiven Gesprächen“ aufgearbeitet, berichtete Trainer Mike Büskens. „Jetzt geht es wieder darum, gegen Leverkusen kompakt zu sein und die Zweikämpfe zu suchen und
anzunehmen und die einfachen Gegentore zu vermeiden.“
In Augsburg freute sich Trainer Markus Weinzierl über die Rückenstärkung durch Vereinspräsident Walther Seinsch. Dieser hatte dem Coach des bislang noch sieglosen Tabellenletzten trotz des Fehlstarts in die Saison das Vertrauen ausgesprochen. „Es tut gut, wenn man das vom Chef öffentlich hört“, sagte Weinzierl. „Wir sind überzeugt von Markus Weinzierl“, hatte Seinsch in dieser Woche erklärt. Daran würde auch eine weitere Niederlage in Hoffenheim nichts ändern, versicherte der Präsident. An den Hoffenheimern, die mit zuletzt zwei Siegen nach eine Trendwende einleiten konnten, könne „man sich ein Beispiel nehmen“, erklärte Weinzierl.
Die Münchner „Löwen“ erwarten ein „undankbares Spiel“, wie Trainer Reiner Maurer betonte. „Sandhausen hat bei uns nichts zu verlieren. Das heißt für uns, dass wir das Spiel gewinnen müssen, um vorne dranzubleiben und vielleicht vorübergehend auf Platz drei zu rücken. Wir haben danach schwere Spiele, deshalb ist es wichtig, uns eine gute Ausgangslage zu schaffen.“
Nach der Niederlage gegen die Sechziger will der FC Ingolstadt wieder punkten. „Die Enttäuschung bei den Jungs war groß. Das ist nun mal so in der Entwicklungsphase, in der wir uns befinden. Jetzt wollen wir einen sauberen Abschluss dieser Woche in Bochum hinbekommen“, erklärte Trainer Tomas Oral.