Sammer: Verständnis für Robben
Matthias Sammer sieht beim FC Bayern keine Probleme mit dem unzufriedenen Arjen Robben. Die Vertragsverhandlungen mit Holger Badstuber seien "ziemlich weit". Und trotz der klaren Tabellenführung sei es noch nicht an der Zeit, "in Champagner zu baden".
München - Matthias Sammer nimmt als Sportvorstand des FC Bayern derzeit vor allem eine Rolle ein: Die des unbeirrbaren Mahners. Auch wenn Bayern derzeit mit zwölf Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund die Tabelle anführt - der 45-Jährige appelliert fortwährend, die Konzentration hoch zu halten.
"Auf uns warten noch schwierige Aufgaben: Unsere volle Konzentration gilt dem Spiel gegen Schalke", sagte Sammer nun in einem Interview mit "Sport1". "Wahrscheinlich wird in dieser Woche nicht viel über das Spiel gesprochen, sondern mehr über Rekorde: Ich weiß aber, dass Schalke eine sehr gute Mannschaft hat und wir diese Mannschaft sehr ernst nehmen müssen."
Ansonsten zeigte Sammer noch Verständnis für den unzufriedenen Arjen Robben, kommentierte die Vertragsgespräche mit Holger Badstuber und sagte, dass es noch nicht an der Zeit ist, sich in den Armen zu liegen.
Matthias Sammer bei "Sport1" über...
...Arjen Robbens Unzufriedenheit als Ersatzspieler: "Ich habe Verständnis für ihn, weil er ein sehr ehrgeiziger Spieler ist und immer spielen möchte. Dass er mal schneller in der Kabine ist oder im Bus, ist für uns kein Problem. Es würde nur zum Problem werden, wenn er sich in Kommentaren so darstellen würde, dass er als Person wichtiger wäre als die Mannschaft. Das muss man fairerweise sagen: Das ist bisher nicht von ihm gekommen. (…) Arjen muss nur wissen, dass bei Bayern immer die Mannschaft und das Wappen im Mittelpunkt stehen und sich Einzelne dem auch unterwerfen müssen. Ich erlebe ihn zwar nicht glücklich zurzeit, aber sehr motiviert."
...das Vertragsangebot an Holger Badstuber bis 2017: "Wir sind in Gesprächen und auch ziemlich weit. Ich habe positive Signale bekommen. Es ist aber noch zu früh, es zu verkünden."
...vermeintlich einsetzende Zufriedenheit: "Wir waren in der Vergangenheit schon mal in gewissen Gefilden, wo wir wieder hinmöchten. Alles was jetzt ist, (…) liest sich auch ganz gut, aber es ist nicht mehr als eine Momentaufnahme. (…) Wir sind noch weit entfernt, mit Freude in Champagner zu baden - dazu ist einfach noch nicht der Zeitpunkt. Sie werden mich aber anders erleben, wenn wir etwa gewinnen - oder wenn wir nichts gewinnen. (…) In den Armen liegen können sich andere, nicht wir."