Sammer über wechselwillige Talente und kranke Stars

Doha – Sinan Kurt, Jan Kirchhoff und Gianluca Gaudino werden den FC Bayern bekanntlich verlassen. Der 19-jährige Kurt wechselt angeblich zu Hertha BSC Berlin, wo er auf seinen Ex-Kollegen Mitchell Weiser trifft, den es bereits vor Beginn der Saison in die Hauptstadt zog.
Jan Kirchhoff, der im DFB-Pokal in dieser Saison in der Nachspielzeit gegen Darmstadt 98 zu einem Mini-Einsatz kam, verlässt den FC Bayern wohl Richtung England und heuert beim AFC Sunderland an. In der vergangenen Saison war Kirchhoff an den FC Schalke 04 ausgeliehen. Sein Vertrag in München läuft nach der Saison aus.
Gianluca Gaudino steht nach Angaben seines Vaters unmittelbar vor einem Wechsel zum Schweizer Erstligisten FC St. Gallen. Der Vertrag von Gaudino, der seit 2004 in München spielt, läuft noch bis 2018.
Zu allen drei Wechseln wollte Sammer nicht direkt Stellung beziehen, man sei in allen Fällen noch in Verhandlungen. Er deutete den Kurt-Wechsel nach Berlin allerdings zumindest an: "Mitchell Weiser macht das bei Hertha sehr, sehr gut. Die anderen Spieler müssen nun den nächsten Schritt gehen. Der FC Bayern ist ja nicht ganz so einfach."
Dennoch will sich Sammer nicht endgültig von den Talenten trennen: Der Sportvorstand betonte, dass es bei Sinan Kurt und Gianluca Gaudino ein Rückkaufrecht für den FC Bayern gebe. Etwas anders sieht es allerdings bei Jan Kirchhoff aus: "Er muss jetzt seinen Weg gehen", so Sammer. Kirchhoff habe eine ganz andere Altersstruktur als Kurt und Gaudino und zudem einen auslaufenden Vertrag.
Aber auch abseits der Wechselwilligen gab es viel zu besprechen. So gleicht das Trainingslager teilweise weiterhin einem Krankenlager. Über Arjen Robbens Erkältung sagte Sammer: "Das bereitet mir schon Sorgen. [Aber] er hat das Schlimmste überstanden, wenn kein Rückschlag kommt. Ich bin froh, dass Medhi Benatia und Franck Ribéry schon laufen können. Das ist sehr wichtig. Ich hoffe, dass sie bald zu uns stoßen – auch, wenn es noch ein wenig dauern wird. Sie sind in absehbarer Zeit wieder dabei."
Auch für David Alaba stehen die Zeichen auf eine baldige Rückkehr: "Er ist am weitesten." Eine Rückkehr ins Mannschaftstraining stehe bald bevor. Anders sieht es weiterhin bei Mario Götze aus: "Bei ihm dauert es noch ein bisschen, aber er arbeitet auch individuell."
Insgesamt ist Sammer mit dem Trainingslager und den Bedingungen in Doha hochzufrieden: "Man denkt, es ist ein Kunstrasen hier, so gut ist das hier. Das Wetter ist fantastisch. […] Die Kürze des Trainingslagers finde ich richtig. Kurz und knackig ist super."
Nur über eines wollte Matthias Sammer an diesem Donnerstag gar nicht sprechen: Die Diskussion pro und contra Katar. "Wir haben uns entschieden, hier her zu gehen. Dazu wird es keine weiteren Aussagen von mir geben", lautete die klare Ansage.