Sammer tobt: "Zumutung! Unverschämtheit!"
Frankfurt - Beim 1:0 der Bayern am zweiten Spieltag fehlte Javi Martínez ganz im Kader, Neuzugang Thiago Alcántara saß nur auf der Bank, wurde nach 65 Minuten für Xherdan Shaqiri eingewechselt.
Unter der Woche hatte das Duo eine gewaltige Reise. Mit der spanischen Nationalelf ging es mal eben an die Westküste Südamerikas, zum Testländerspiel am Mittwoch in Ecuador. Spanien gewann 2:0, Thiago spielte eine Halbzeit, Martínez die kompletten 90 Minuten.
In Frankfurt tobte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, sagte auf AZ-Nachfrage: "Thiago kann Fußball spielen, man sieht, wie gut er ist. Wir müssen ihn in die richtige Verfassung bringen, dafür sind solche Dienstreisen natürlich nicht gerade förderlich."
Um dann den spanischen Verband scharf zu attackieren: "Javi kam in einem schlechten Zustand zurück, er war kaputt, völlig kaputt und leer. Daher hatte der Trainer entschieden, ihn nicht mit nach Frankfurt zu nehmen. Trotz allem Respekt für den spanischen Verband: Das ist eine Zumutung, eine Unverschämtheit in erster Linie für diese Spieler. Dafür habe ich kein Verständnis. Die Spieler selbst sind froh und glücklich, für diesen Verband zu arbeiten, aber was der Verband ihnen zumutet..."
Trotz des spanischen Trainerteams um Pep Guardiola sei die Kommunikation mit dem Verband des Welt- und Europameisters "katastrophal", so Sammer. Der Sportvorstand über die Berufungspraxis: "Die Einladungen kommen sehr spät. Ich bin ja schon froh, wenn wir erfahren, wann sie zurückkommen von den Reisen. Die Kommunikation mit den Spaniern ist katastrophal. So geht man nicht miteinander um, da haben nicht mal die Drähte von Pep Guardiola geholfen.“