Sammer: „Strategisch vorbereitet sein“

Nach dem unnötigen Platzverweis gegen Boateng überlegt der FC Bayern, ob nicht doch noch ein neuer Innenverteidiger für das Champions-League-Achtelfinale gebraucht wird.
Thomas Becker |
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Das Foul, das zu Rot führte: Jérome Boateng attackierte den Bate-Profi Artem Kontsewoi. Danach flog er vom Platz.
ges Das Foul, das zu Rot führte: Jérome Boateng attackierte den Bate-Profi Artem Kontsewoi. Danach flog er vom Platz.

München - Zu dumm, dass Lucimar da Silva Ferreira, genannt Lúcio, diese zwei lauen Partien gegen das Hammer-Team des FC Nordsjaelland bestreiten musste. Wäre Juventus Turin gegen die Dänen ohne ihn ausgekommen, wäre der 34-Jährige womöglich wieder ein Thema beim FC Bayern. Aber wegen Nordsjaelland wird das wohl nichts.

Dem wechselwilligen Brasilianer, der bei Juve nur noch die Bank drückt und eine Rückkehr in die Bundesliga unlängst als „ernsthafte Option" bezeichnete, hätten die Bayern-Bosse wohl den Job in der Innenverteidigung zugetraut. Dort schrumpft nach dem Saison-Aus für Holger Badstuber (Kreuzbandriss) und der Rot-Sperre für Jerome Boateng (ein oder zwei Spiele) die Besetzung der zentralen Defensivpositionen. Für das Achtelfinale Mitte Februar stehen mit Dante und dem dann schon 35-jährigen Daniel van Buyten nurmehr zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Die Alternativen heißen Javi Martinez, Anatoliy Tymoshchuck oder Luiz Gustavo. Reicht das, falls die Auslosung am 20. Dezember einen Gegner wie Real Madrid oder AC Mailand beschert?

Nach der ersten Erregung über die Berechtigung des Platzverweises hatte sich Sportvorstand Matthias Sammer nach dem 4:1 gegen Borissow wieder im Griff und sagte: „Wir können uns nicht erst dann aktiv zumindest Gedanken machen, wenn wir sagen: ’Oh, jetzt müssen wir etwas tun.’ Es heißt abwägen, abschätzen und strategisch vorbereitet sein, wenn man eine Entscheidung treffen muss“, sagte Sammer, „wir sollten nicht kategorisch nein sagen. Es können sich immer wieder Konstellationen ergeben, es können Verletzungen kommen. In der Rückrunde werden die Titel vergeben. Da müssen wir top aufgestellt sein.“ Will sagen: Kein Schnellschuss, aber man sondiert den Markt. Der dürfte für die Ansprüche des FC Bayern jedoch überschaubar sein: Welcher Klasseverteidiger hat sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht schon in der Champions League festgespielt?

Torwart Manuel Neuer gab sich ganz entspannt: „Neben Dante wird schon irgendwer spielen. Wir haben ja noch Daniel van Buyten oder Javi Martínez.“ Der hat in der vergangenen Saison für Bilbao 23 Mal hinten in der Mitte gespielt. Und Tymoshchuck? Hat laut Heynckes „im Champions-League-Finale eine sehr gute Partie gemacht“. Na dann.

Sünder Boateng hat sich längst reuig gezeigt, erst beim Coach („Ja, Trainer, ich weiß. Sie brauchen gar nichts zu sagen. Da durfte ich nicht hingehen. Das war ungeschickt von mir. Es tut mir leid“), dann um 23.41 Uhr via Twitter: „Sorry an meine Mannschaft wegen der Roten Karte. Ich denke, dass es keine Rote Karte war!"

War es aber doch. Stellt sich nun vor der Partie am Samstag in Augsburg die Frage, ob Boateng spielt oder ob Heynckes das neue Champions-League-Pärchen Dante/van Buyten schon mal gemeinsam üben lässt.

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