Sammer nörgelt - was meint er bloß?

Basel - Neues Jahr, altes Bild: Eine Woche vor dem Rückrunden-Start der Bundesliga lässt der FC Bayern schon wieder beeindruckende Frühform kaum Hoffnung auf neue Spannung im
Titelrennen aufkommen. „Wir zeigen wieder alles, was uns in der Hinrunde stark gemacht hat“, konstatierte Trainer Jupp Heynckes nach dem souveränen 3:0 des Herbstmeisters (Tore: Mario Mandzukuic, Bastian Schweinsteiger und Franck Ribéry) gegen den FC Basel im vorletzten Test für den Auftakt der zweiten Saisonhälfte am Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth.
Nach dem 3:0 gegen den Ex-Klub von Jungstar Xherdan Shaqiri meinte der Coach: „Wir harmonieren und stehen homogen.“
Einer jedoch war nicht zufrieden: Sportvorstand Matthias Sammer. Er sagte im ZDF: „Ich werde jetzt nicht in der Öffentlichkeit ins Detail gehen. Aber mir gefallen ein paar Dinge aktuell nicht. Rückfrage des Reporters: „Spielerischer Natur?“ Sammer: „Spielerisch weniger. Als vielmehr auch Themen in der Ausstrahlung. Da bin ich nicht mit allem einverstanden.“
Der Reporter versucht, Sammer zu verstehen, hakt nach: „Was heißt Ausstrahlung?“ Sammer: „Wirkung – was wirkt. Sie werden es nicht rausbekommen. Ich werde nicht im Detail jetzt darüber reden, weil das auch interne Themen sind. Aber ich finde, wir sollten uns auf keinen Fall blenden lassen von dem 5:0 gegen Schalke 04 und dem 3:0 hier in Basel.“
Sammer weiter: „Das heißt nicht, dass bei uns ein paar Dinge gut laufen.“ Ein paar Dinge - leicht untertrieben angesichts der - bisher - sehr glatt laufenden Rückrundenvorbereitung. „Aber es gibt genauso viele Punkte noch zu verbessern. Und die sind deutlich – wenn man sie erkennen will. Wenn man sich nur von den Ergebnissen leiten lässt, werden wir blind sein. Aber das sollten wir nicht tun.“
Um was es ihm gehen könnte: Selbstzufriedenheit, zu große Selbstsicherheit. Und das Gefühl, dass von außen alle dem FC Bayern einreden, schon Meister zu sein. Davor will Sammer die Profis warnen - und schützen.