Sammer mahnt: „Wir reden ein bisschen zu viel“

Nach dem 1:0 in Hoffenheim kritisiert Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer die Geschwätzigkeit im eigenen Verein - auch was die Reaktion auf den BVB betrifft
von  dpa

Nach dem 1:0 in Hoffenheim kritisiert Sammer die Geschwätzigkeit im eigenen Verein - auch was die Reaktion auf den BVB betrifft

München - Keine Debatten und keine Diskussionen sollen den
FC Bayern auf dem Weg zum angestrebten Titel-Triple stören.
„Wir dürfen über nichts anderes mehr reden als über die Mannschaft“,
forderte Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer nach dem 1:0
(1:0) des souveränen Bundesliga-Spitzenreiters gegen die TSG 1899
Hoffenheim am Sonntagabend. Konzentration auf das „Hier und Jetzt“
sei gefragt, mahnte der 45-Jährige. „Wir reden ein bisschen zu viel
und müssen uns als Verein disziplinieren.“

   Über die Plagiatsvorwürfe von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp
wollte Sammer kein Wort mehr verlieren und auch die Spekulationen,
wie es denn wohl wird nächstes Jahr mit Pep Guardiola, kann er nicht
hören. „Das Einzige, was uns zu interessieren hat, ist dass wir in
der Erfolgsspur bleiben. Und nicht, was einer schräg nördlich von uns
sagt oder wer nächste Saison hier Trainer ist. Das ist nun wirklich
egal“, meinte der Sportdirektor in seiner Rolle als Korrektiv vom
Dienst.

   Jupp Heynckes gab sich noch kurz und generös mit der Causa Klopp
ab. „Das ist selbstverständlich, dass ich die Entschuldigung annehme.
Ich habe das alles schon ad acta gelegt“, sagte der Chefcoach des
Tabellenführers, konnte sich eine ironische Anmerkung in Richtung
Journalisten aber nicht verkneifen: „Das ist doch schön für Sie
gewesen. Das haben Sie zwei Tage rauf und runter schreiben können.“
Klopp hatte nach der 0:1-Pokalniederlage seiner Borussen in München
am Mittwoch erklärt, dass „es die Bayern wie die Chinesen in der
Industrie machen: Schauen, was die anderen machen, um es abzukupfern
und dann mit mehr Geld und anderen Spielern den gleichen Weg
einzuschlagen“, sich für diese Aussage am Wochenende aber
entschuldigt.

   Weniger Tage nach dem bärenstarken Pokalauftritt landeten die
Bayern nur einen „Arbeitssieg“ (Heynckes) bei den abstiegsbedrohten
Hoffenheimern dank des Treffers von Mario Gomez (38. Minute). Mit
ihrem 20. Saisonsieg wahrten die Bayern ihre 17 Punkte Vorsprung auf
Noch-Meister Dortmund. Falls der Abstand so bleibt, könnten die
Münchner schon am 29. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg die
Meisterschaft feiern.

   Gegen Fortuna Düsseldorf steht nun am Samstag die nächste
Pflichtaufgabe an, ehe es die Woche darauf im Achtelfinal-Rückspiel
der Champions League mit dem komfortablen 3:1-Hinspiel-Polster gegen
den FC Arsenal geht. Die DFB-Pokalauslosung mit dem Halbfinal-Gegner
VfL Wolfsburg lässt die Bayern zudem auf das siebte nationale Double
hoffen.

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