Sammer fordert von Kroos: Gierig sein!

Toni Kroos steht  vor dem nächsten Karriereschritt, doch die Bosse machen auch weiterhin Druck.
von  Thomas Becker

"Der Toni Kroos hat, von wem auch immer, etwas mitbekommen, was außergewöhnlich ist.“ So sprach Matthias Sammer nach dem 2:0 über den Lenker des Bayern-Spiels. Das klang schwärmerisch, fast als hätte er diese Fähigkeiten bei Kroos zum ersten Mal gesehen. Dabei kennt er den 22-Jährigen seit vielen Jahren. Bayerns Sportvorstand weiß auch, warum er dieses Können bislang noch nicht so oft gesehen hat: „Toni muss von seiner gedanklichen Reife dazu übergehen, sein Potenzial nutzen zu wollen. Nicht aufgrund des Antriebs anderer, sondern aufgrund seines Antriebs. Wenn er die Gier bekommt beziehungsweise behält. Er muss diese Gier für sich selber begreifen, dann ist er ein außergewöhnlicher Spieler.“
Auch aus den Worten von Jupp Heynckes klingt sowohl Anerkennung als auch Kritik: „Toni ist für mich der ideale Spieler auf dieser Position. Aber es gehört mehr dazu, als wunderbar den Ball zu streicheln. Daran muss er manchmal erinnert werden. Auch er muss eine Schippe drauflegen. Aber er ist auf dem besten Weg, ein überragender Spieler zu werden.“ Auf diesem besten Weg ist Kroos bei Bayern – mit Zwischenstation in Leverkusen - schon seit sechs Jahren. Doch seine ungewohnt bissigen, engagierten, fast torgeilen Auftritte in dieser Saison geben in der Tat Anlass zur Hoffnung, dass Kroos den nächsten Entwicklungsschritt endlich schafft. Vor dieser Saison hatte er in 77 Bundesligaspielen für Bayern fünf Tore geschossen. Nun, an Spieltag vier, sind es schon drei plus drei Assists plus das Klasse-Spiel samt Treffer gegen Valencia. Erstmals traf er für Bayern in drei Pflichtspielen in Folge. So kann es weitergehen.

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