Sammer erteilt Wechselwilligen eine Absage

Der Sportvorstand der Bayern will Rafinha und Tymoshchuk nicht gehen lassen. Über Heynckes sagt er: "Eine wunderbare Zusammenarbeit."
von  Florian Bogner

Matthias Sammer vertritt den kranken Jupp Heynckes auf der Pressekonferenz des FC Bayern vor dem DFB-Pokal-Spiel beim FC Augsburg am Dienstag. Die AZ war dabei.

München - Jupp Heynckes hat bereits die Weihnachtsfeier der FC-Bayern-Belegschaft am Samstagabend auf der "Käfer-Alm" in München-Riem verpasst und ließ sich auch am Montag bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Augsburg (Di., 20.30 Uhr live in der ARD und bei Sky) entschuldigen.

An seiner Stelle saß Matthias Sammer auf dem Podium und sprach über sein erstes Halbjahr als Sportvorstand des FC Bayern, die Torkrise von Mario Mandzukic, den Gesundheitszustand von Javi Martínez, die Wechselgedanken von Rafinha und Anatoliy Tymoshchuk und - festhalten - den Weltuntergang.

Die Sammer-PK zum Nachlesen:

14.43 Uhr: Wow. Ein Kollege stellt mit Bauchschmerzen die Frage, ob Sammer an den Weltuntergang glaubt? "Wie lange haben wir noch?" Vier Tage. "Nicht ernsthaft, nein." Was würde er machen? "Gehört Österreich zum Weltuntergang dazu? Die DDR gibt's ja nicht mehr, da kann ich mich also auch nicht zurückziehen. Hm. Was kann ich tun, wenn die Welt untergeht? Davor mache ich mir keine Gedanken, danach wär's eh zu spät." Schlusswort! Hörwick bedankt sich noch bei allen Journalisten für die gute Zusammenarbeit 2012 - nett, danke, gleichfalls!

14.42 Uhr: Hat er gelernt, sich zurückzuhalten? "Ich habe mir abgewöhnt, abends, bei einem Gläschen Wein, die Füße hochgelegt, mich darüber aufzuregen. Außerdem bin ich total harmlos geworden. Ich ärgere mich, gar keine Frage, und muss den Dingen beim vierten Schiedsrichter vielleicht mal Luft machen, aber verbal ist das völlig harmlos."

14.41 Uhr: Kann Sammer an Weihnachten abschalten? "Ich hoffe es! Ich hatte im Sommer wenig Zeit für mich selbst, dementsprechend werde ich bis morgen Abend, sagen wir mal 23.55 Uhr, alles raushauen, dann haben wir alle uns freie Tage verdient. Ich habe geplant, mir ein paar Tage Ruhe zu gönnen."

14.40 Uhr: Augsburg ist niedergeschlagen, eher mit der Einstellung: Oh Gott, nicht schon wieder die Bayern. Sieht er das auch so? "Ich habe das vorhin versucht, ehrlich zu beschreiben: Augsburg hat viele Nackenschläge weggesteckt - und das imponiert mir. Meine Denkweise ist, dass bei denen jetzt auch der Punktspieltag abgehakt ist. Es ist eine Situation: Alles oder Nichts. Wir spielen einen anderen Wettbewerb. Und Resignation ist für mich bei Augsburg nicht erkennbar."

14.38 Uhr: Zeitfenster, wie sieht das genau aus? "Rummenigge und Heynckes haben schon im Sommer gesprochen. Jetzt hat Heynckes gesagt, dass man im März die Gespräche führen wird. Wann genau, ist auch ein bisschen vom Gefühl abhängig. Die beiden werden sich dann in aller Ruhe zusammensetzen und reden."

14.36 Uhr: Heynckes und Pep Guardiola zusammen als Trainer bei Bayern, wie Oli Kahn es laut vorgedacht hatte? "Er hat seine eigenen Gedankenvorgänge, war selbst sehr erfolgreich, ein Welttorhüter. Wir haben gesagt: Das Zeitfenster für das Gespräch mit Heynckes ist klar definiert. Alles andere verbietet sich. Zu aller erst vertrauen wir Heynckes."

14.35 Uhr: In der zweiten Hälfte der Vorrunde waren die Gegner besser eingestellt auf Bayern - Zustimmung? "Es war ein ganz wichtiger Prozess für uns, zu wissen, dass einiges gut war, aber dass man die Flexibilität und eine Wachheit immer wieder präsentieren muss. Wir müssen Antworten finden, schlauer und besser sein."

14.34 Uhr: Wie macht sich Heynckes? "Sehr, sehr gut. Ich hatte am Anfang nicht erkannt, dass man mit meiner Verpflichtung hätte meinen können, dass sich vielleicht ein paar Prioritäten verschieben könnten und die Mannschaft einen starken Trainer braucht, der alleine über die Aufstellung spricht. Wie hätte ich das wissen können? Seit ich das erkannt habe, ist alles gut. Es ist klar, wer in der Mannschaft das Sagen hat, es ist eine wunderbare Zusammenarbeit."

14.33 Uhr: Wünscht er sich was von der Mannschaft, zu Weihnachten? "Nein."

14.32 Uhr: Arjen Robben im Kader morgen? "Ich glaube nicht, nein. Er hat wieder einen richtig guten Zustand, ihm geht es wieder ganz gut. Dennoch habe ich nichts von Überraschungsmomenten bei ihm gehört."

14.31 Uhr: Thomas Müller als Elfmeterschütze? "So lange er trifft, hat er überhaupt kein Problem. Er darf natürlich auch mal einen verschießen."

14.30 Uhr: Trainiert man Elfmeter vor dem Pokalspiel? Ist das sinnvoll? "Sportliche und orthopädische Abläufe kann man trainieren. Klar nehmen sich Spieler ab und an die Kugel und holen sich im Training die Sicherheit."

14.29 Uhr: Frage nach dem "zweiten Anzug". "Wir sind mit allen Spielern respektvoll umgegangen, haben stets unsere Wertschätzung ausgedrückt und von ihnen auch in ihren besten Phasen noch bessere Trainingsleistungen eingefordert." Deswegen funktioniere das.

14.28 Uhr: Frage nach Mario Gomez und seine neue Rolle als in sich ruhender, gelassener Stürmer. "So eine Verletzung verändert ein Stückweit die Persönlichkeit." Deswegen sehe Gomez das jetzt gelassener: "Jupp Heynckes hat immer wieder das Gespräch mit ihm gesucht. Wenn man das dann auch so transportiert, wenn die Kommunikation klar ist, ist auch das Verständnis entsprechend." So einfach sei das.

14.27 Uhr: Denkt er an Mario Götze, der ja angeblich eine Ausstiegsklausel von 37 Millionen Euro im Vertrag hat? "Nein, überhaupt nicht."

14.25 Uhr: Wenn keiner geht, kommt auch keiner mehr? "Das würde ich so bestätigen." Seine Aufgabe sei jedoch, über alle Mannschaftsteile nachzudenken. "Wenn am 13. Januar Heynckes und Rummenigge zu mir kommen und sagen, jetzt müssen wir was machen, dann kann ich ja nicht erst dann anfangen, nachzudenken."

14.22 Uhr: Rafinha und Anatoliy Tymoshchuk haben Wechselgedanken geäußert. Gibt man sie ab? "Unsere Kader für die Rückrunde steht, da gehören diese Spieler dazu. Es gab weder ein Gespräch mit mir, noch nach meiner Information mit Jupp Heynckes, dass es diese Überlegungen geben könnte. Trotzdem müssen wir Augen und Ohren offen halten. Stand jetzt gehen wir davon aus, dass sie bleiben." Bei Mitchell Weiser würde man jedoch über eine Ausleihe nachdenken. "Das prüfen wir gerade."

14.21 Uhr: Hat er damit gerechnet, das Bastian Schweinsteiger nach dem CL-Finale wieder in Tritt kommt? "Ich habe es gehofft, trotz schwieriger Vorbereitung, trotz der Tatsache, dass ihm immer wieder Rhythmus gefehlt hat. Er hat hart gearbeitet, musste in den letzten Spielen aber vielleicht ein bisschen Tribut zollen. Er hat aber immer hohe Laufleistungen. Ich hoffe, dass er weiter stabilisierender Faktor ist, weiter Dominanz ausstrahlt und noch mehr Wirkung auf unser Spiel hat."

14.20 Uhr: Wie bilanziert er das Halbjahr Sammer? "Gar nicht. Darüber möchte ich jetzt nicht reden." GIbt ja morgen noch ein Spiel. Aha.

14.19 Uhr: Zufrieden mit der Hinrundenbilanz in der Liga? Sammer: "Ja." Kurze Antwort. "Ich war immer dann zufrieden, wenn wir aus einer flexiblen Grundordnung gut nach vorne gespielt haben."

14.18 Uhr: Angst vor Bruder Leichtfuß - oder nicht? "Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer und auch Dante machen ihren Einfluss geltend und weisen darauf hin, dass er immer erst am Ende ein Ergebnis gibt - im Spiel selbst und am Ende der Saison. Es ist unsere Verpflichtung, so lange konzentriert zu arbeiten. Daran wird kräftig geackert."

14.17 Uhr: Frage zu Pechvogel Jerome Boateng. "Wir diskutieren bei ihm nicht über ganz viele Sachen, die er gut macht. Er ist ein ganz fester Bestandteil unserer Innenverteidigung, ist Bestandteil unserer Stabilität. Selbst wenn er im Auftreten manchmal nicht den Eindruck vermittelt, ist er ein emotionaler Spieler." Er sei ja auch noch jung, das sei normal. Ist man ihm böse? "Nein."

14.14 Uhr: Frage nach Mario Mandzukic, der seit 344 Minuten ohne Tor ist. "Für einen Torjäger ist die Ausbeute gerade schade - aber nicht mehr als schade. Er hat gerade am Anfang der Saison eindrucksvoll bewiesen, dass er die Verletzung von Mario Gomez auffangen konnte. Er arbeitet fürs Team, zeigt Laufwege gegen den Ball. Das macht er ganz hervorragend. Im Moment gelingen ihm die Tore nicht und es sieht vielleicht nicht glanzvoll aus - aber er genießt in der Gruppe unglaublich hohes Ansehen. Jupp Heynckes hat feine Antennen, er wird das Gespräch suchen, wenn Bedarf ist. Es ist aber kein unbedingtes Muss, dann eher ein Bestärken, dass er unser Vertrauen genießt."

14.13 Uhr: Wieso reden die Bayern jeden Gegner stark? "Früher haben wir ihnen die Spieler weggenommen, jetzt reden wir sie stark." Kalauer. "Es ist realistisch, eine ehrliche Anerkennung", so Sammer. "Augsburg hat nie Auflösungserscheinungen gezeigt. Wenn Mölders im Bundesligaspiel den Ball, der hinter ihm lag, gesehen hätte beim Stand von 0:0, dann wär's gefährlich geworden." So hat Bayern eben vor neun Tagen 2:0 gewonnen.

14.12 Uhr: Frage an Sammer über Martínez - wie geht's seinem Auge? "Ich bin froh, weil's anfangs eher ungut aussah und man in Sachen Augenlicht immer sehr sensibel ist, dass es weniger schwerwiegend ist. Er scheint morgen zur Verfügung zu stehen." Martínez hatte sich gegen Gladbach eine Quetschung des linken Augapfels zugezogen.

14.10 Uhr: Morgen heißt's: Muss und nicht kann, sagt Sammer. "Beim 1:1 gegen Gladbach war die Mannschaft frisch, sie ist körperlich und geistig in einer sehr, sehr guten Verfassung. Die Augsburger werden vom Tabellenbild her vielleicht unterschätzt, ich finde aber bemerkenswert, dass sie nie aufgeben. Sie kämpfen und fighten, sind immer bemüht. Sie werden uns alles abverlangen."

14.10 Uhr: Jetzt darf Sammer. Wie wichtig ist das Überwintern im DFB-Pokal? "Sehr wichtig. Es ist ein eigener Wettbewerb, der darf in der Bewertung der Hinrunde nicht ausgeklammert werden. Deswegen ist es unsere Aufgabe, zu gewinnen."

14.09 Uhr: Richtigstellung von Hörwick: Es wurde berichtet, dass Mario Mandzukic dem Trainer beim Spiel gegen Gladbach den Handschlag verweigert habe. "Das ist Unsinn", sagt Hörwick. Heynckes stelle sich bei Auswechslungen bewusst nicht mehr in die Bahn der Spieler, um genau solche Interpretationen zu vermeiden. Aha.

14.07 Uhr: Da sind sie! "Sorry für die kleine Verspätung", sagt Hörwick. "Heynckes ist leicht erkältet, wird beim Abschlusstraining und beim Spiel dabei sein, aber wir wollen ihn ein bisschen schonen." Deswegen ist Sammer da.

14.03 Uhr: Anders als Heynckes sonst ist Sammer heute unpünktlich. Nun gut, der Sportvorstand gibt nicht so oft Pressekonferenzen. Man möge es ihm nachsehen. Er wird schon gleich mit Mediendirektor Markus Hörwick im Schlepptau in den Presseraum wippen.

14 Uhr: Weil Sammer noch nicht da ist, noch eine Neuigkeit vom FCB - Jerome Boateng ist für seine Rote Karte im Champions-League-Spiel gegen Bate Borissow heute für zwei Spiele gesperrt worden. Er fehlt damit im Achtelfinale komplett. Das lost die Uefa übrigens am Donnerstag ab 11.30 Uhr aus.

13.59 Uhr: Sollte Bayern morgen weiterkommen, fungiert übrigens ein Ex-Münchner am Mittwochabend nach den letzten Achtelfinalspielen als Glücksfee. Olaf Thon lost das Viertelfinale live in der ARD im Anschluss an die Partie Dortmund gegen Hannover aus.

13.58 Uhr: Der Presseraum füllt sich - klar, nach dem Augsburg-Spiel morgen gehen die Bayern ab Mittwoch in den Weihnachtsurlaub, schlagen erst am 2. Januar wieder zum Trainingslager in Doha/Katar auf. Da wollen alle dem Herrn Sammer heute noch mal auf den Zahn fühlen.

13.55 Uhr: Hallo und herzlich Willkommen! Heynckes ist krank, dafür steht jetzt Sport-Vorstand Matthias Sammer uns Journalisten Rede und Antwort. Wie fällt sein Hinrunden-Fazit aus? Was hat er bewirken können? Und wie ist mittlerweile sein Verhältnis zu Heynckes? Wir werden's hoffentlich gleich erfahren...!

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