Salto Pokale! Bayern zaubert sich ins Finale

Ein 2:0-Sieg gegen Felix Magath. Jetzt stehen die Bayern im DFB-Pokal-Finale gegen den alten Rivalen Borussia Dortmund. Ottmar Hitzfeld: »Ich freue mich riesig«.
MÜNCHEN Klar, er hätte seinem Ex-Klub zu gerne ein Schnippchen geschlagen. Doch für Felix Magath, 2005 und 2006 mit den Bayern Pokalsieger und am 31. Januar 2007 gefeuert, war diesmal im Halbfinale Endstation. Die Münchner fahren nach dem 2:0 gegen Magaths VfL Wolfsburg nach Berlin, treffen in der Hauptstadt im Endspiel am 19. April auf Borussia Dortmund. „Das wird ein tolles Erlebnis gegen den alten Rivalen“, freute sich Manager Uli Hoeneß schon jetzt. „Wir haben ziemlich souverän das Finale erreicht. Die Mannschaft hat sehr gut gespielt.“
„Bayern wird gegen uns nicht so fahrlässig zu Werke gehen wie gegen Anderlecht und Cottbus“, ahnte Magath schon vorher. Da setzte es zuletzt mit dem 1:2 im Uefa-Cup und dem 0:2 in der Liga zwei Pleiten fürs Münchner Starensemble. Magath glaubte aber: „Wir haben nach dem Sieg in Bremen enormes Selbstvertrauen, wir sind nicht leicht zu schlagen.“ Irrtum!
Bayern wieder mit Rebell Demichelis, der, begnadigt, sogar auf seiner Wunschposition in der Abwehr-Viererkette spielen durfte. Hitzfeld, der die Rotation in der Endphase der Saison auf ein Minimum reduzieren will, schickte seine A-Elf aufs Feld. Abgesehen von Luca Toni (Rot-Gelb-Sperre), der von Lukas Podolski vertreten wurde (nicht besonders gut). Da setzte sich Angriffs-Partner Miro Klose besser in Szene. Er hatte Pech, dass sein Kopfball nach einer Ecke von Ribéry knapp am VfL-Tor vorbeiflog (9.). Der Franzose hatte vorher (2.) per Kopf eine gute Chance vergeben, Wolfsburgs Torwart Benaglio die Gelegenheiten von Lucio (22.) und van Bommel (45.) vereitelt. Bayern-Keeper Oliver Kahn meisterte dagegen einen tückischen Freistoß von Marcelinho (5.).
Paul Breitner, Ex-Kapitän der Bayern, nun Berater des Vorstands, mit seinem Zwischen-Fazit in der ARD: „Man kann das Bayern-Spiel unter das Motto stellen: der letzte oder der vorletzte Ball wird immer zu kompliziert gespielt.“ Ein Sonderlob von Breitner gab’s – neben Demichelis – für Mark van Bommel. „Der macht ein Klasse-Spiel“, so Breitner. Kritisch sah er Toni-Ersatz Podolski. „Ich würde mir wünschen, er würde mehr in den Strafraum reingehen, versuchen, auch mal ein Tor reinzuwürgen.“
Wenn die Stürmer schwächeln, muss es halt wieder Mittelfeld-Ass Franck Ribéry richten. Nach einem Zuckerpass von Klose blieb der Franzose eiskalt, schob den Ball aus 16 Metern dem herausstürzenden VfL-Torhüter Benaglio durch die Beine ins Netz – 1:0 (60.). Bayern-Manager Uli Hoeneß, Trainer Ottmar Hitzfeld und sein Co Michael Henke führten an der Seitenlinie einen Freudentanz auf.
Nur sechs Minuten später durften sie wieder jubeln. Benaglio klatschte einen Schuss von Podolski nur ab, Klose stand richtig, staubte zum 2:0 ab. Endlich wieder ein Erfolgserlebnis für Miro, der trotz seiner Krise Optimist geblieben war und versprochen hatte: „Ich komme aus der Schwächephase gestärkt heraus.“
Klose feierte endlich auf seine Art: Ein Salto Pokale. “ F.M., ps