Salihamidzics wichtigste Mission: FC Bayern kämpft um die Säulen der Mannschaft
München - In den kommenden Monaten wird es beim FC Bayern auch um seine Vertragsverlängerung gehen: Hasan Salihamidzic (45), Vertrauensmann von Ehrenpräsident Uli Hoeneß und als Sportvorstand Hauptverantwortlicher für den Spielerkader in jeder Saison.
Salihamidzics Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2023 - und er darf sich große Hoffnungen machen, noch länger bei den Münchnern zu arbeiten. "Hasan hat großen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Wir arbeiten hochprofessionell zusammen", sagte Vorstandschef Oliver Kahn über seinen früheren Mitspieler, der 2017 zum Sportdirektor ernannt und 2020 zum Vorstand befördert wurde.
FC Bayern: Licht und Schatten bei der Arbeit von Salihamidzic
Auch Präsident Herbert Hainer steht hinter Salihamidzic - aus guten Gründen: In Zusammenarbeit mit Kahn und dem Technischen Direktor Marco Neppe verlängerte Brazzo in jüngerer Vergangenheit die Verträge von Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jamal Musiala, Josip Stanisic, Kingsley Coman und Paul Wanner.
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass mit Niklas Süle im Sommer nun schon der vierte Defensivspieler nach David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez den Klub innerhalb eines Jahres ablösefrei verlässt. Und das auch noch zu Borussia Dortmund. Salihamidzics Bilanz hat zweifellos ihre negativen Seiten - auch wegen Transferfehlgriffen wie Bouna Sarr, Michaël Cuisance, Álvaro Odriozola oder Omar Richards.
Übrigens: In der Bundesliga hat kein Klub seit 2012 ein so großes Transferdefizit angehäuft wie die Münchner (363 Millionen Euro laut einer Studie von "CIES Football Observatory"). Daher sollten besser keine weiteren Abgänge zum Nulltarif folgen. Seit 2012 hat Bayern ein Transferminus in Höhe von 363 Mio. Euro
Die AZ gibt einen Überblick, wie die Chancen vor den Vertragsgesprächen stehen: Brazzos wichtigste Mission.
Corentin Tolisso (27/Vertrag bis 2022)
Mit dem formstarken Franzosen, der beim 3:2-Sieg gegen RB Leipzig wegen leichter Rückenprobleme vorzeitig ausgewechselt werden musste, sei man "in Gesprächen", sagte Kahn: "Da gehören immer zwei dazu, dass es dann zum Schluss auch passt." Tolisso ist eine wertvolle Alternative zu Goretzka, hat aber sehr hohe Gehaltsvorstellungen. Auch andere Topklubs wie Real Madrid buhlen um ihn. Er bleibt zu 50 Prozent.
Sven Ulreich (33/2022)
Der verlässliche Ersatzkeeper wird in Manuel Neuers verletzungsbedingter Abwesenheit dringend gebraucht, Ulreich kann sich für einen neuen Vertrag empfehlen.
Die Chancen stehen ordentlich, da Alexander Nübel eine weitere Saison in Monaco spielen soll. Oder holt Bayern doch eine jüngere Nummer zwei? Ulreich bleibt zu 60 Prozent.
Serge Gnabry (26/2023)
Die Verhandlungen mit dem Außenstürmer sind ins Stocken geraten. Gnabry will in die Gehaltskategorie von Coman und Leroy Sané aufsteigen. Sollte letztlich klappen, zu wertvoll ist der Angreifer fürs Team. Gnabry bleibt zu 85 Prozent.
Thomas Müller (32/2023)
Aus England gibt es Interesse am Vorlagenkönig, doch Müller sieht seine Zukunft weiter in München. Bei Nagelsmann ist er unantastbar. "Insgesamt bin ich da sehr entspannt", sagte Müller: "Insgesamt gibt es bei solchen Geschichten keine Wunschziele oder sonst was, man muss einfach die Gesamtgemengelage betrachten."
Präsident Hainer meinte in "Bild": "Thomas Müller gehört zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München." Er bleibt zu 95 Prozent.
Manuel Neuer (35/2023)
Der Keeper will nach seiner Meniskus-OP im März zurückkehren und Bayern im Saisonfinale möglichst zum Champions-League-Triumph führen. Und danach? Wird sicher nicht Schluss sein. "Der Plan ist: Solange ich fit bin, solange ich gesund bin, solange ich gebraucht werde, es Spaß macht, werde ich weiterspielen", sagte Neuer. Bayern will ihn bis mindestens 2025 binden. Der Keeper bleibt zu 100 Prozent.
Robert Lewandowski (33/2023)
Gegen Leipzig gelang Lewy per Kopf sein 24. Saisontor in der Bundesliga, der Pole wird im Alter immer besser. "Ich würde mich freuen, wenn alle drei ihre Karriere beim FC Bayern beenden würden", sagte Hainer über Lewandowski, Neuer und Müller: "Und ich gehe auch fest davon aus, dass es so kommen wird." Bei Lewandowski wird es am teuersten, aber der Weltfußballer ist weiter jeden Cent wert. Er bleibt zu 80 Prozent.