Sadio Mané beim FC Bayern ausgemustert: Er ist nicht der erste Weltstar, der floppt

Nur ein Jahr nach dessen Verpflichtung will der FC Bayern Sadio Mané unbedingt wieder loswerden. Der Senegalese ist einer der größten Transfer-Flops der Vereinsgeschichte – und davon gab es einige. Ein Rückblick.
Bernhard Lackner |
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Sadio Mané ist in seinem ersten Jahr beim FC Bayern nie richtig in Schwung gekommen.
Sadio Mané ist in seinem ersten Jahr beim FC Bayern nie richtig in Schwung gekommen. © imago/MIS

München - Servus, Sadio! Mit diesen Worten begrüßte der FC Bayern vor einem Jahr seinen Königstransfer – inzwischen würden sie ihn mit denselben Worten am liebsten auch wieder verabschieden.

Seine Leistung im Test gegen Rottach-Egern steht sinnbildlich für sein erstes Jahr in München: Der 31-Jährige spielte unglücklich, konnte keinerlei Akzente gegen den Gegner aus der Kreisklasse setzen und scheiterte einige Male kläglich vor dem Tor. Erst mit dem Schlusspfiff konnte sich der Senegalese beim 27:0 in die Torschützenliste eintragen.

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Mario Götze

Mario Götze galt als eines der größten Talente im Weltfußball, konnte sein volles Potenzial bei den Bayern aber nie ausschöpfen.
Mario Götze galt als eines der größten Talente im Weltfußball, konnte sein volles Potenzial bei den Bayern aber nie ausschöpfen. © IMAGO / Avanti

Mario Götze gehört wohl zu den prominentesten Spielern auf der Liste der bayerischen Flops. Nachdem er 2011 und 2012 mit Borussia Dortmund furios zu zwei Meistertiteln stürmte und ein Jahr später sogar ins Champions-League-Finale gegen die Bayern einzog, verpflichteten ihn die Münchner für eine festgeschriebene Ablöse von 37 Millionen Euro. Eine vergleichsweise überschaubare Summe, schließlich wurde der Mittelfeldspieler seinerzeit neben den späteren Weltstars Neymar und Eden Hazard als größtes Talent im Weltfußball gehandelt.

Mit drei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen liest sich seine Bilanz im Bayern-Trikot eigentlich ganz ordentlich, den extrem hohen Erwartungen in München wurde er allerdings trotzdem nur selten gerecht, was auch daran lag, dass der damalige Trainer Pep Guardiola für den Siegtorschützen des WM-Finals 2014 in seinem System keine passende Rolle fand.

2016 ging es für Götze zurück zum BVB, wo er auch aufgrund einer Stoffwechsel-Erkrankung nie zu seiner alten Form finden sollte. Über die PSV Eindhoven kam er im vergangenen Jahr wieder zurück in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt.

Renato Sanches

Renato Sanches kam 2016 als Gewinner des "Golden Boy"-Awards nach München.
Renato Sanches kam 2016 als Gewinner des "Golden Boy"-Awards nach München. © IMAGO / Team 2

Als mit Götze 2016 das eine gescheiterte Supertalent ging, kam mit Renato Sanches das nächste hochveranlagte Mittelfeld-Juwel. Die Verpflichtung des Portugiesen von Benfica für eine Ablöse von 35 Millionen Euro war schon im Frühjahr fixiert worden. Nach einer starken Europameisterschaft im folgenden Sommer, als er mit Portugal im Alter von 18 Jahren als Stammspieler den Titel holte, wurde er von der italienischen Sportzeitung "Tuttosport" folgerichtig mit dem renommierten "Golden Boy"-Award als bester U21-Spieler Europas ausgezeichnet.

Bei den Bayern sollte Sanches allerdings nie an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen können. Nach drei enttäuschenden Jahren samt glückloser Leihe in die Premier League zu Swansea City wechselte er 2019 für 20 Millionen Euro nach Frankreich zum OSC Lille. Mittlerweile steht er bei Paris Saint-Germain unter Vertrag.

James Rodríguez

James Rodríguez spielte zwischen 2017 und 2019 auf Leihbasis beim FC Bayern.
James Rodríguez spielte zwischen 2017 und 2019 auf Leihbasis beim FC Bayern. © IMAGO / Sven Simon

Anders als Götze und Sanches kam James Rodríguez bereits als gestandener Weltstar zu den Bayern. Der kolumbianische Spielmacher, einer der Lieblingsspieler des damaligen Trainers Carlo Ancelotti, wurde 2017 für zwei Jahre von Real Madrid ausgeliehen.

In München wollte der Torschützenkönig der WM 2014 seine ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung bringen, blieb allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Nach seinem Abgang aus München 2019 ging es für den mittlerweile 32-Jährigen weiter konsequent bergab. Zu seinen weiteren Stationen zählten unter anderem der katarische Klub Al-Rayyan sowie Olympiakos Piräus in Griechenland. Mittlerweile ist er vereinslos.

Philippe Coutinho

Philippe Coutinho gewann mit dem FC Bayern zwar die Champions League, konnte die hohen Erwartungen aber trotzdem nicht erfüllen.
Philippe Coutinho gewann mit dem FC Bayern zwar die Champions League, konnte die hohen Erwartungen aber trotzdem nicht erfüllen. © IMAGO / Poolfoto

Ganz ähnlich wie James Rodríguez erging es Philippe Coutinho. Er wurde nach dem Abgang des Kolumbianers 2019 vom FC Barcelona ausgeliehen, zudem sicherten sich die Münchner eine Kaufoption im dreistelligen Millionenbereich. Dass diese verstreichen würde, zeichnete sich aber schon früh ab. Coutinho, der seine beste Zeit in England beim FC Liverpool erlebt hatte und als einer der besten Mittelfeldspieler der Welt zu Barca wechselte, kam in München nie wirklich zurecht.

Nach guten Start fand er sich schnell auf der Bank wieder – kam mit seiner Reservistenrolle allerdings nicht wirklich klar. Am Ende der Saison holten sich die Bayern zwar das historische Triple. Coutinho hatte daran allerdings nur einen geringen Anteil. Nach seiner einjährigen Leihe ging es für ihn zurück nach Barcelona, mittlerweile spielt er bei Aston Villa.

Auch bei Mané steht ein Abschied vom FC Bayern bevor, mehrere Klubs aus Saudi-Arabien sollen an einer Verpflichtung des Offensivmanns interessiert sein. Mané selbst möchte laut eigener Aussage gerne in München bleiben und sich beweisen. Bleibt nur die Frage, ob er dazu unter Tuchel nochmals die Chance bekommt...

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