Rummenigge und Hoeneß dozieren

Sportmaketing praktisch erlernt: Gemeinsam mit dem FC Bayern bietet die Bayerischen Akademie für Werbung jetzt eine Option für die Zeit nach Karriere - etwa für Profi Buck
Julian Galinski |
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Stefan Buck als Kapitän der Reserve-Mannschaft des FC Bayern. Vor der Saison wechselte der 32-Jährige vom TSV 1860 an die Säbener Straße - jetzt studiert er an der BAW Sportmarketing.
Foto: Rauchensteiner/AK Stefan Buck als Kapitän der Reserve-Mannschaft des FC Bayern. Vor der Saison wechselte der 32-Jährige vom TSV 1860 an die Säbener Straße - jetzt studiert er an der BAW Sportmarketing.

Sportmarketing praktisch erlernt: Gemeinsam mit dem FC Bayern bietet die Bayerische Akademie für Werbung jetzt eine Option für die Zeit nach der Karriere - etwa für Profi Buck

MÜNCHEN Als Bundes- und Zweitligaspieler hat es Stefan Buck zu durchaus beachtlicher Popularität gebracht, der 32-Jährige stand unter anderem für den TSV 1860, den FC Augsburg und den Karlsruher SC auf dem Platz. Mittlerweile spielt Buck in der Abwehr der zweiten Mannschaft des FC Bayern. Der Fußball hat Buck also bekannt gemacht – aber nicht reich. Schon lange nicht so reich, dass er absehbar ausgesorgt hätte.

Der „kicker” hat ausgerechnet, dass 75 Prozent aller Fußballer keine Qualifikation für eine Karriere nach dem Sport haben. Buck will nicht in diese Situation geraten – deshalb hat er sich an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) für den neuen Studiengang „Sportmarketing” eingeschrieben, der in Zusammenarbeit mit dem FC Bayern stattfindet.

Der Verein stellt Dozenten wie Marketing-Chef Andreas Jung zur Verfügung, aber auch mal Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß für Vorträge, also die Bosse von Buck & Co. – die Studierenden arbeiten konkret mit Fallbeispielen aus dem Marketing- und Sponsoringbereich des FC Bayern, lernen die Strukturen und Hintergründe kennen. Rund 40 Personen, ausgesucht per Eingangstest, starten pro Jahr – und der FC Bayern ist durchaus daran interessiert, die besten davon für Praktika an die Säbener Straße zu holen. Nach 14 (kostenpflichtigen) Monaten dürfen sich alle Absolventen Sportmarketing-Fachwirt nennen.
„Ich stand als Profi auf der Seite, die vermarktet wurde, jetzt möchte ich die Hintergründe kennenlernen”, sagt Buck. „Ich will lernen, wie der Sport und speziell der Fußball in der Öffentlichkeit präsentiert wird, was hinter den Kulissen passiert.”

Laut „kicker” wollen 90 Prozent der Fußballer nach ihrem Karriereende dem Sport treu bleiben – doch der Wunsch reicht nicht, es gibt kaum freie Stellen in den Vereinen. 25 Prozent aller Fußballprofis bleiben nach Ihrer Karriere dauerhaft arbeitslos. Nur zehn Prozent, die echten Topstars, haben dauerhaft ausgesorgt.
Nun wurde der Studiengang aber keineswegs nur eingerichtet, um alternde Profis aufzufangen. „Natürlich würden wir gerne lauter zukünftige Stars ausbilden”, sagt Wolfgang Dremmler, Ex-Nationalspieler und Leiter des Nachwuchszentrums des FC Bayern. „Aber es ist nunmal einfach so: Nicht jeder schafft es, Profi zu werden. Und wir haben den Anspruch, den jungen Leuten mehr als nur eine fußballerische Ausbildung mit auf den Weg zu geben – als Alternative zur Profikarriere.” Sieben Spieler und Spielerinnen aus dem U23-Bereich und der Frauenmannschaft des FC Bayern haben sich schon eingeschrieben.

Die Kooperation mit dem FC Bayern bietet Einblicke in eine Weltmarke, die sonst nur schwer zu bekommen sind. „Hier steht ein riesen Know-How zur Verfügung”, sagt Dremmler. „Das geht weit über das hinaus, was jeder Professor bieten kann.” Schließlich gehört der Verein wirtschaftlich zur Spitze in Europa. „Von diesem Erfolg kann man nur lernen”, sagt Dremmler.

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