Rummenigge: Nicht im großen Stil aufrüsten

Der FC Bayern hat seine personellen Planungen für die neue Saison vorerst abgeschlossen.
von  Abendzeitung
Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.
Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. © sampics/Augenklick

MÜNCHEN - Der FC Bayern hat seine personellen Planungen für die neue Saison vorerst abgeschlossen.

„Wir haben eine klasse Mannschaft, die sehr stabil ist. Wir sind alle der Meinung, dass wir unser Team nicht im großen Stil aufrüsten müssen“, erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge Auf der Vereinshomepage.

In Zeiten der Finanzkrise müsse man sein „Pulver, sprich sein Geld, trocken halten, um nachlegen zu können, wenn sich sinnvolle Gelegenheiten ergeben“. Als Neuzugänge für die Saison 2009/2010 stehen Ivica Olic vom Hamburger SV, Alexander Baumjohann (Borussia Mönchengladbach) und Anatoli Timoschtschuk (Zenit St. Petersburg) fest.

Am Wechsel des Ukrainers Timoschtschuk vom russischen Meister aus St. Petersburg zum FC Bayern bestehen laut Rummenigge keine Zweifel mehr. „Ich kann klar und deutlich sagen: Timoschtschuk wird kommen“, betonte der Bayern-Chef. Das einzige Problem ist, „dass die Klausel in seinem Vertrag besagt, dass er Zenit St. Petersburg zum 1. März für eine feste Ablösesumme verlassen kann. Jetzt müssen wir eine Lösung für den Zeitraum vom 1. März bis zum 30. Juni finden. Eine Möglichkeit wäre, dass er bis zum 30. Juni in St. Petersburg bleibt.“ Für den 29-jährigen ukrainischen Nationalspieler müssen die Bayern elf Millionen Euro Ablöse zahlen.

Der Bayern-Boss bestreitet indes, dass Bayern das falsche Pflster für talentierte Nachwuchs-Spieler ist. "Mit Rensing, Lahm, Schweinsteiger, Lell, Ottl stehen viele Spieler aus unserer eigenen Jugend im aktuellen Kader. Wir haben aber den Eindruck, dass der eine oder andere junge Spieler den Weg von Philipp Lahm oder Markus Babbel gehen sollte, d.h. er wird ausgeliehen. Wir hoffen, dass er bei einem anderen Verein seinen Weg macht und dann als Spieler zurückkommt, dem wir es zutrauen, beim FC Bayern Akzente zu setzen. Diesen Weg gehen wir mit Toni Kroos. An unserer 2-Säulen-Philosophie hat sich dadurch nichts geändert. Die eine Säule sind die Ribérys und Tonis, die wir brauchen, um stabil Erfolg zu haben. Die zweite Säule sind Spieler, die bei uns erstklassig ausgebildet wurden. Davon haben wir jetzt schon viele im Kader, die zum Teil Stammspieler sind. Und es kommen noch viele nach: ein Toni Kroos, ein Georg Niedermeier, ein Holger Badstuber und viele mehr. Das sind hoffnungsvolle Talente, die nur zum Spielen kommen müssen. Wenn man ihnen das beim FC Bayern nicht ermöglichen kann, muss man sie eben ausleihen.“

Das 0:1 beim HSV zum Rückrundenstart der Liga hat der Ex-Profi anscheind schon verdaut. "„Diese Niederlage war sehr unglücklich. Entscheidend ist aber, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gezeigt hat, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Da hat sie den Gegner praktisch an die Wand gespielt und sich wahnsinnig viele Chancen erspielt, die sie aber leider nicht genutzt hat. Dies ist der eine Vorwurf, den wir uns machen müssen. Der zweite ist, dass wir das Spiel zu locker angegangen sind. Vielleicht weil wir nach dem grandiosen Sieg in Stuttgart geglaubt haben, wir könnten mit halber Kraft gewinnen. Deswegen haben wir in der ersten halben Stunde nicht so gut ausgesehen.“

Für das Titelrenn ist Rummenigge optimistisch. „Wir werden in der ganzen Rückrunde unter Druck stehen. Wir wollen ja deutscher Meister werden und momentan stehen drei Mannschaften vor uns. Es war uns von vornherein klar, dass wir mit Stuttgart, Hamburg, Dortmund und Berlin keinen einfachen Start in die Rückrunde haben. Trotzdem sind wir optimistisch. Wir arbeiten daran, zügig Tabellenführer zu werden.“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.