Rummenigge: "Nicht gleich nach der Politik schreien"

Rummenigge spricht sich gegen politische Einflussnahme im Fußball aus. Er fordert dagegen die strikte Umsetzung des Financial Fair Plays: "Bislang fahren viele eher auf eine Wand zu und keiner bremst."
von  fbo

Karl-Heinz Rummenigge spricht sich gegen zu große politische Einflussnahme im Fußball aus. Er fordert dagegen die strikte Umsetzung des Financial Fair Plays: "Bislang fahren viele eher auf eine Wand zu und keiner bremst."

München - Karl-Heinz Rummenigge hat sich gegen eine zu große politische Einflussnahme auf den europäischen Fußball ausgesprochen.

"Ich bevorzuge immer, Probleme zuerst intern zu lösen und nicht gleich nach der Politik zu schreien", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern in einem Interview mit dem Magazin "Sponsors".

Anlass für Rummenigges Aussage war eine von der Europäischen Union (EU) in Auftrag gegebene Studie, die das Transfersystem im europäischen Vereinsfußball untersucht. Die EU hat dazu noch nicht Stellung bezogen.

Rummenigge ist in seiner Position als Vorsitzender der Klub-Vereinigung ECA ("European Club Associaton") aber überzeugt davon, dass es keinen Handlungsbedarf gibt: "Die Studie sollte an sich nur überprüfen, ob die 2001 beschlossenen Transferregelungen in der Praxis funktionieren. Und das tun sie, da ist man sich einig. Der Schlüssel gegen die steigenden Gehälter kann nur Financial Fair Play sein."

Mit der "Financial Fair Play"-Regelung sagt die Europäische Fußball-Union (Uefa) auf Geheiß des Präsidenten Michel Platini derzeit ungesund wirtschaftenden Vereinen den Kampf an. So wurde beispielsweise der Champions-League-Achtelfinalist FC Málaga für die kommende Saison aus den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen.

Insofern brauche die Uefa keine Hilfe von außen, argumentiert Rummenigge: "Wir haben innerhalb der Uefa Gremien geschaffen, in denen die Klubs und die Verbände zusammenarbeiten. Dort werden mit Know-how und Erfahrung gemeinsame Lösungen gesucht. Solange dort konstruktiv gearbeitet wird, was meines Erachtens der Fall ist, sehe ich keinen Grund für die Politik einzugreifen."

Im Gegenteil - politische Einflussnahme habe laut dem Bayern-Boss den Fußball schonmal entscheidend verändert: "Das Bosman-Urteil hat uns keinen guten Dienst getan. Nur wenn Michel Platini mit dem Financial Fair Play Ernst macht, können wir die Entwicklung stoppen. Bislang fahren viele eher auf eine Wand zu und keiner bremst."

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