Rummenigge: „Ich bin alles, nur nicht entspannt“

Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ist trotz der bisher überzeugenden Saison der Mannschaft des FC Bayern München von einer gewissen Unruhe befallen.
von  sid

MÜNCHEN – „Letztes Jahr waren wir im November sehr überzeugt, deutscher Meister zu werden. Das Ergebnis ist bekannt. Vergangenes Jahr war auch ich sehr entspannt. Jetzt bin ich alles, nur nicht entspannt“, sagte er in einem Interview mit Bild. Rummenigge wiederholte vor dem Gastspiel von Eintracht Frankfurt beim deutschen Fußball-Rekordmeister am Samstagnachmittag seine Einschätzung, wonach es „jetzt nichts bringt, übermütig zu werden“. In der Tat sei nach den Erfahrungen der vergangenen Saison „jeder im Verein ein Stück weniger euphorisch“, es gefalle ihm gut, wie Sportvorstand Matthias Sammer und Trainer Jupp Heynckes „immer wieder die Euphorie bremsen“.

Die Entscheidung in der Trainerfrage will Rummenigge auf das kommende Jahr verschieben. Heynckes, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, werde „unser erster Ansprechpartner sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Er wolle bis Jahresende Ruhe haben, „allein deshalb haben wir noch mit keinem anderen Trainer gesprochen und werden das auch nicht machen.“ Auch Gespräche mit Pep Guardiola, ehemaliger Erfolgstrainer des FC Barcelona, hätten bislang nicht stattgefunden, ergänzte er.

Kein Interesse hat Rummenigge derzeit an Spielern von Borussia Dortmund wie Marco Reus oder Robert Lewandowski. Er sei „kein Freund davon, Spieler zu kaufen, nur um die Konkurrenz zu schwächen“, sagte er und betonte: „Wir werden keinen Spieler von Dortmund kaufen, nur um den BVB zu schwächen.“ Rummenigge lobte den BVB für dessen Auftreten in der Champions League, „wenn der BVB so weiterspielt, wird er noch einiges erreichen“. Der internationale Erfolg des deutschen Meisters sei auch gut für den FC Bayern, ergänzte er, „letztes Jahr hatten wir das Problem, dass Dortmund nur einmal die Woche gefordert war, während wir dreimal gespielt haben.“

Unabhängig davon glaubt Rummenigge, dass die derzeit laufende Saison der Champions League „die beste aller Zeiten wird“. Rummenigge nahm auch Präsident Uli Hoeneß gegen die Angriffe von Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger und Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal in Schutz. Er verstehe Zwanziger und van Gaal nicht, sagte er. 'Wenn ich irgendetwas zu sagen habe, sage ich es direkt – was soll dieses späte Mitteilungsbedürfnis? Innere Ruhe ist ein großes Glück, wenn man sie hat. Diese Herren scheinen sie nicht zu haben."

 

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