Rummenigge glaubt an Veränderungen
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef von Fußball-Bundesligist Bayern München, ist optimistisch, dass das geplante Financial Fair Play den internationalen Fußball verändern wird.
München - „Financial Fair Play wird das Gebaren mancher Klubs komplett verändern“, sagte Rummenigge der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe) und verwies auf Verluste von 120 bis 150 Millionen Euro, die einige englische oder italienische Großklubs im Jahr machten.
„Wir sitzen in einem Tunnel, in dem wir wieder das Licht einschalten müssen. Sonst ist es absehbar, dass der Fußball irgendwann in eine Griechenland-Schieflage gerät“, ist Rummenigge überzeugt. Der AC Mailand und dessen Stadtrivale Inter hätten fast nichts mehr investiert, sieht der Bayern-Chef schon jetzt positive Auswirkungen der geplanten Regelungen.
Die größten Umstellungen erwartet Rummenigge bei Vereinen mit Großinvestoren wie dem FC Chelsea, den beiden Mailänder Klubs oder Juventus Turin: „Große Verluste im operativen Geschäft können eben nicht mehr durch einen Abramowitsch oder wie in Italien durch Berlusconi, Moratti und Agnelli ausgeglichen werden.“
Der 55-Jährige glaubt nicht, dass Spitzenklubs wie Manchester United oder Real Madrid von Sanktionen bis hin zu einem Ausschluss aus dem Europacup verschont werden, wenn sie gegen die Regelungen verstoßen.
„Michel Platini (Präsident der Europäischen Fußball-Union, Anm. d. Red.) wird, wie ich ihn kenne, nicht davor zurückschrecken, auch mal einem Großen die Rote Karte zu zeigen“, sagte Rummenigge. Bei den Bayern sieht der ehemalige Weltklassestürmer keinen Änderungsbedarf.
„Wir arbeiten seit 13, 14 Jahren immer profitabel, wir müssen uns nicht einen Quadratzentimeter ändern.“ Die Bayern wollen mit guten Spielern aus Deutschland und einigen ausländischen Stars zur europäischen Spitze aufschließen.
Trotzdem hält es auch Rummenigge für fraglich, ob die Münchner in absehbarer Zeit das Niveau des FC Barcelona oder von Real Madrid erreichen. „Diese zwei Vereine stehen über allem.“