Rummenigge gibt Klinsmann Jobgarantie
MÜNCHEN - Trainer Jürgen Klinsmann steht trotz des enttäuschenden Saisonstarts beim FC Bayern München nicht zur Diskussion. Vorstands-Vorsitzender Karl-Heinz Rummenigge erteilte dem Ex-Bundestrainer eine Jobgarantie: "Er sitzt am 34. Bundesliga-Spieltag definitiv auf der Trainerbank."
Die Fans fordern seinen Rauswurf, doch die Chefetage des FC Bayern München übt sich in Geduld und spricht Trainer Jürgen Klinsmann das volle Vertrauen aus. „Wir sind von Jürgen und seiner Philosophie überzeugt. Er ist der richtige Trainer für uns“, so Vorstands-Vorsitzender Karl-Heinz Rummenigge
„Im Prinzip macht er alles richtig. Nur die Ergebnisse sind derzeit nicht die richtigen.“ Trotz des schlechtesten Saisonstarts seit 31 Jahren stellt sich beim deutschen Fußball-Rekordmeister die Trainerfrage nicht. Er werde definitiv am 34. Bundesliga-Spieltag auf der Trainerbank sitzen, betonte Rummenigge: „Da gibt es keine Zweifel.“
Geduld sei nötig
Erneut appellierte Rummenigge an alle Beteiligten, Geduld aufzubringen, und nahm auch die Bayern-Fans in die Pflicht, die sich am vorigen Samstag beim 3:3 gegen den VfL Bochum mit „Klinsmann raus“-Rufen verärgert zu Wort gemeldet hatten. „Der FC Bayern – und damit ausdrücklich auch die Fans – wird in dieser Saison beweisen müssen, ob er nur stabil ist, wenn Erfolg da ist, oder ob wir auch die Geduld haben und das Vertrauen aufbringen, einmal völlig neue Wege zu gehen“, sagte der Bayern-Chef.
Um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen, will Rummenigge bei den Spielern eine härtere Gangart einschlagen. „Wenn der ein oder andere meint, er müsse hier egoistisch agieren, dann werden wir ihm klar und deutlich zu verstehen geben, dass dies nicht der Weg ist, der zum Erfolg führt. Ich verlange, dass die Mannschaft nun kratzt, beißt und spuckt“, erklärte der Ex-Nationalspieler. Auch Klinsmann äußerte sich in der „Bild“ besorgt um die lasche Berufseinstellung einiger Profis: „Jeder, der das Trikot des FC Bayern trägt, muss auf seinen Einsatz brennen.“
Versteckte Kritik übte Rummenigge an Torwart Michael Rensing, von dem man sich eine Leistungssteigerung erwartet. Er müsse nun endlich beweisen, dass er eine würdige Nummer eins sei, meinte Rummenigge, „er hat unser Vertrauen, muss aber nun mit dem Druck fertig werden. Beim dritten Tor gegen Bochum sah er zugegebenermaßen nicht ganz gut aus.“
„Fehler passieren immer"
Ähnlich äußerte sich auch Klinsmann am Montag im Bayerischen Fernsehen. Der Trainer gab dem Nachfolger von Oliver Kahn zwar eine Teilschuld am Gegentor, wolle ihm aber weiterhin Fehler in seinem Entwicklungsprozess zugestehen: „Fehler passieren immer, die muss man den Spielern auch gestatten. Vertrauen schenken und dann bei einem Fehler einhauen, ist nicht der richtige Weg.“ Klinsmann räumte in „Blickpunkt Sport“ ein, dass die Bundesliga-Bilanz nicht zufriedenstellend sei, aber an seinem Konzept und auch am viel gescholtenen Rotationsprinzip will er festhalten.
Der 44-Jährige verteidigte auch seine Entscheidung, Kapitän Mark van Bommel auf die Ersatzbank zu setzen. „Auch für ihn zählt das Leistungsprinzip. Es liegt alleine an ihm, auch wenn es bei uns einen sehr lebendigen Konkurrenzkampf gibt“, sagte Klinsmann, der sich um seine Zukunft in München keine Sorgen macht: „Ich bin ein Kämpfertyp und ein Optimist. Es gab immer schwierige Phasen, aber am Ende gab es immer Jubel und Zufriedenheit. So wird es auch dieses Mal sein.“ (dpa)